In kleinen Sprüngen hüpft die Wasseramsel von Stein zu Stein. Sie steckt den Kopf unter Wasser, dann platscht es und sie taucht blitzschnell in die Stromschnelle. Obwohl das Wasser nicht klarer sein könnte, verlieren wir sie in den vielen Wirbeln und strudeln aus den Augen, aber ehe wir uns versehen, taucht sie pfeilschnell wieder aus dem turbulenten Wasser auf. In ihrem Schnabel ein paar Steinfliegenlarven. Es sind diese kleinen Schauspiele, die uns immer wieder anhalten lassen. Hier in der Vintgar Klamm.
Unser Navi lotst uns durch den kleinen Ort Gorje bis wir auf dem Parkplatz der Vintgar Klamm, oder wie sie hier heißt, Soteska Vintgar, stehen. Wir lösen den Eintritt und folgen dem Pfad hinab zum Fluss.
Auf dem Eingangsschild ist eine Karte abgebildet. Darunter sind Zeichnungen der hier vorkommenden Forellen und einer Wasseramsel. Umso mehr freuen wir uns als wir Zeuge werden wie einer der kleinen Vögel zwischen den Steinen im Fluss nach Steinfliegenlarven Jagd. Wir waren noch keine 10 Meter am Fluss entlang gelaufen. Was für ein Glück.
Wir passieren eine Brücke über die Radovna. So heißt der kleine Fluss, der in einem Spiel aus Transparenz, Türkis und Blau über die Felsen hinweggleitet. Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, könnte ich mir nicht vorstellen, dass so ein kleiner Fluss die Felsen bis zu 300m tief eingeschnitten hat. Es hat viel Zeit gebraucht, dass wir heute hier durch eine Klamm laufen können.
Es gibt streckenweise keinen Uferweg. Die Slowenen haben hier Stege an dem nackten Fels entlang gebaut. Unter uns fließt der Fluss. Immer wieder sehen wir die Schatten von großen Felsen elegant durchs Wasser gleiten. Selbst bei der Strömung bewegen sich die Fische noch langsam und gleichmäßig vorwärts. Nala folgt ihnen aufmerksam.
Ich schaue nach unten und beobachte die Fische. Dabei fällt mir mein Fuss auf, der am Rand des Stegs hinter der Brüstung hervorschaut. Im Vergleich schätze ich die Forelle auf 2x Schuhgröße 46 lang (ca. 60 cm).
Als wir durch die engsten Stellen hindurch sind öffnet sich die Klamm wieder und der Weg geht am Ufer entlang. Hier haben etliche Touristen Steinmännchen gebaut. Wir suchen uns ein schönes heraus und erhöhen es um einen Stein. Nala muss aber vor dem Meer an Steintürmen stehen bleiben. Ihre Freude drückt sich in der Regel in heftigem Schwanzwedeln aus, was hier wiederum sich in fliegende Steinmännchen verwandeln würde.
Hier unten in der Klamm kann Nala wieder frei laufen. Das erleichtert uns die Tour, da mittlerweile die Anzahl an Menschen sichtlich zugenommen hat. Nala weicht einfach rechts oder links neben den Weg aus.
Wir laufen unter eine hohen Brücke hindurch und stehen vor einem kleinen Damm. Hier sind wir am Ende der Tour. Nur wenige Meter weiter steht ein zweiter Eingang. Man kann die Tour oberhalb oder unterhalb der Klamm beginnen bzw. beenden.
Wir machen eine kleine Pause und verzehren unserer mitgebrachten Brote. Dann geht es zurück flussaufwärts. Die Menschenmengen haben stark zugenommen. Wir hören irgendwann auf zu filmen und konzentrieren uns darauf Nala durch die Klamm zu dirigieren. Auch wenn die meisten Menschen sehr rücksichtsvoll sind merken wir, dass Nala leicht gestresst ist.
Nachdem wir die Klamm verlassen haben suchen wir uns eine kleine Pizzeria. Wir genießen ein kaltes Union und lassen uns die Sonne auf den Pelz bruzeln. Nala ist entspannt. Sie liegt neben uns und beobachtet die Spatzen. Von Anspannung und Stress keine Spur mehr.
Gegen nachmittag zieht es uns nochmal nach Bled an den See. Nala und ich wir nehmen ein ausgiebiges Bad. Elfi wirft Stöckchen. Es ist unser letzter Abend in Slowenien. Er endet entspannt und mit viel Gelächter. Ein wunderbarer Urlaub geht langsam zu Ende.