Als wir 2010 das erste Mal drei Monate durch Afrika gereist sind hatten wir einen alten Toyota Hilux als Reisemobil gemietet. Auf der einen Seite natürlich aus Kostengründen und auf der anderen Seite, weil wir ein einfaches Auto haben wollten, dass man überall reparieren konnte.
Nach den drei Monaten haben wir damals wirklich überlegt ob wir den 14 Jahre alten Toyota mit laschen 560.000 km auf dem Tacho (Afrikakilometer, nicht deutsche Komfortstraße) kaufen wollen, denn uns war das babyblaue Gefährt ans Herz gewachsen. Ein treuer Gefährte in jeder Situation. Wir nannten ihn den blauen Klaus.
Acht Jahre später haben wir unser neues Gefährt gekauft. Wieder ein altes Gefährt, dass man überall reparieren kann. Einfach, aber ein solide und vertrauenswürdige Technik. Einen 45 Jahre alten Kurzhauber von Mercedes. Der MB LAF1113B ist ursprünglich ein Feuerwehrfahrzeug gewesen, dass wir Schritt für Schritt zum Fernreisemobil umbauen. Auch dieses Gefährt haben wir den blauen Klaus getauft. In Erinnerung an den Toyota Hilux, der mit seinen über einer halben Millionen km auf dem Tacho uns sicher durch den afrikanischen Busch gebracht hat.
Keiner von uns ist ein LKW-Schrauber. Ja, noch nicht mal ein PKW-Schrauber. Wir müssen uns alles neu erlernen. Dieses Wissen wollen wir hier mit dir teilen.
Unser Kanal zum Thema Expeditionsmobil auf YouTube
Auf unserem YouTube Kanal erlebst du wie wir das Feuerwehrfahrzeug in ein Expeditionsmobil umbauen.
Artikel und Blogs zum Thema Reisemobil
Manche Bereiche des Selbstausbaus möchten wir euch detaillierter erklären. Deshalb haben wir für diese Themen eigene Blogartikel verfasst, die ihr hier findet. Viel Spaß damit.
Auswahl des Reisemobils
Warum haben wir einen Kurzhauber gewählt? Was wären die Alternativen gewesen? Warum eine Doppelkabine?
Fakten zum MB LAF1113B
Was für einen Kurzhauber fahren wir? Wieviel PS, welcher Aufbau und welches Modell fahren wir?
Die Dämmung des Reisemobils
Ältere Fahrzeuge, wie unser Kurzhauber, sind häufig etwas laut, und haben keine Klimaanlage. Um unsere Ohren zu schonen und in der Wüste nicht bei 60°C in der Fahrerkabine dahinzuschmelzen, haben wir unsere Fahrerkabine gedämmt.
Der blaue Klaus wird abgelastet
Wir dürfen nur Fahrzeuge bis 7,49t fahren. Der blaue Klaus ist aber zugelassen bis 11t. Komm mit wenn wir den blauen Klaus ablasten.
Reifen für das Reisemobil
Es ist eine Entscheidung des Glaubens und der Vernunft. Nur wenige Themen um das Reisemobil werden so kontrovers diskutiert wie die richtige Wahl der Reifen und der Felgen.
Hier erfährst du wie wir uns für unsere Reifen entschieden haben…
Hallo ihr beiden ,
Eure Berichte und Erfahrungen haben uns so angesprochen ,das wir uns nun auch einen Kurzhauber ( selbe Bauart von 1985 ) gekauft haben und ihn zum womo umbauen wollen, um dann alles hinter uns zu lassen… ich bin Lehrerin (52) und total ausgebrannt , Stefan mein Mann (50) ist selbständiger Schreiner und körperlich am Limit…
Der Kauf war ja noch einfach.. aber schon danach fing das Theater an.. Überführung mit kurzzeitkennzeichen- ablasten und dann wollen wir ein h Kennzeichen- das stellt sich als echt problematisch heraus mehrere Tüv Prüfstellen sagen, das geht nicht wenn wir Veränderungen vornehmen und wir müssen den Koffer verändern um Stehhöhe zu erreichen. wie habt ihr das mit dem h Kennzeichen geschafft ?..
Würde mich über eine Rückmeldung echt freuen .
Frohes Fest
Nicole und Stefan
Hallo Nicole,
das klingt nach Abenteuer und einer großen Entscheidung fürs Leben.
Das H-Kennzeichen ist nicht so einfach. Im momentanen Zustand haben wir auch kein H-Kennzeichen mehr. Allerdings haben wir einen GFK Koffer drauf und da wird es dann langsam schwierig.
Generell wundert es mich aber, dass ihr wegen einer Erhöhung des Koffers mit dem H-Kennzeichen Probleme bekommt.
Ich gehe davon aus, dass ihr in Westdeutschland wohnt, wenn ihr zum TÜV fahrt. In Ostdeutschland ist die Dekra in der Lage H-Kennzeichen zu vergeben. Am kulantesten sind sie dann im „Grenzgebiet zwischen TÜV und Dekra“, denn da gibt es ja „Konkurrenz“ und die Leute können sich aussuchen ob sie zum TÜV oder zur Dekra fahren. Vielleicht ist das einfacher, wenn ihr es nicht weit dorthin habt. Zusätzlich ist es aber auch so, dass es wirklich von TÜV zu TÜV unterschiedlich gehandhabt wird. Wir haben bei unserer Ablastung mit 4 verschiedenen TÜV Prüfstellen gesprochen und jeder hat etwas anderes erzählt. Von „kein Problem“ bis wir bräuchten eine Freigabe von Mercedes, dass der LKW abgelastet werden könnte. Im Endeffekt mussten wir gar nichts machen und haben die Ablastung eingetragen bekommen.
Ansonsten lassen sich viele Offroader „Variable Beladung“ eintragen. D.h. die Kabine ist abnehmbar und gehört nicht zum Fahrzeug. Dann könnt ihr mit der Kabine machen was ihr wollt. Da solltet ihr aber den TÜV Fragen ab wann es sich um variable Beladung handelt. Die Kabine muss wirklich abnehmbar sein.
Wir liebäugeln auch mit der Variablen Beladung, wenn die Kabine jetzt fertig ist. Allerdings ist das nicht immer einfach. Wir haben für uns beschlossen, dass wir es auch einfach hinnehmen, wenn es nicht mehr klappt. Dann wird es eben eine Wohnmobilzulassung. Die Versicherungen für Oldtimer sind sowieso auf zu wenig Kilometer limitiert, dass wir sie nicht gebrauchen können.
Die letzte Alternative wäre einen Ausbauer das machen zu lassen. Es gibt Ausbauer, die ihren TÜV genau kennen und wissen was sie sehen wollen, damit der Ausbau eine variable Beladung ist und ein H-Kennzeichen bekommt. Wenn ihr durch YouTube zapped und ein Fahrzeug seht, dass H-Kennzeichen hat und so garnicht historisch aussieht, dann fragt die Leute mal nach ihrem Ausbauer.
Ich hoffe, dass ich euch weiterhelfen konnte.
Schöne Grüße & guten Rutsch in s neue Jahr.
Bleibt gesund, Andy
Danke für deine Info .. ich halte euch auf dem laufenden..
Es bleibt spannend 👍