Hund gegen Zecke. Unsere Strategie.

Das Problem kennen Wanderer und natürlich wir Hundehalter zur Genüge, Zecken.
Wenn wir mit unseren Vierbeinern in der warmen Jahreszeit durch Wald und Wiesen streifen, lauern die kleinen Biester. Zecken warten im Gras, auf Büschen und am Waldrand auf ein möglichen Wirt. Wir wir damit umgehen verraten wir dir hier.

Was sind Zecken?

Zecken zählen zu den Spinnentieren. Es gibt weltweit ca 900 unterschiedliche Arten. Alle sind Blutsauger und gleichzeitig können sie auch Krankheiten übertragen. In Deutschland kommen ca 20 Arten vor. Einige davon bevorzugen Vögel und andere kommen nur in sehr warmen Gegenden vor. Hat die Zecke deinen Hund erwischt und ihn gebissen (eigentlich müsste es gestochen heißen) hängt es von der Art ab, wie lange sie das Blut deines Hundes trinkt. Einige Arten sind nach einer Stunde fertig andere können sogar Wochen dort hängen. Wir können dir nur empfehlen, deinen Hund immer sofort nach Zecken abzusuchen und vollständig zu entfernen. Ein Glück hat Nala so ein kurzes Fell. Dadurch sind die Biester schnell und einfach für uns zu entdecken.

Wo leben Zecken ?

Zecken wohnen auf Pflanzen, Gräsern und in Hecken. Ob Stadtpark oder Land ist den Zecken egal. Selbst auf den Grünstreifen von Rastanlagen können Zecken leben.
Unter den Zecken gibt es Arten die auf ihr „Opfer“ auf dem Grashalm lauern. Läufst du oder dein Hund nun zufällig an diesem Grashalm vorbei, klettert die Zecke an dir oder deinem Hund hoch. Sie wandert nun herum und sucht nach einer gut zugänglichen dünnen Hautstelle um ihre Mahlzeit zu beginnen.

Ein solcher Lauerjäger ist der Gemeine Holzbock. Diese Art ist in Deutschland am meisten verbreitet.

Andere Arten sind Jäger, diese wandern und suchen sich unterwegs ihr „Opfer“. Die Braune Hundezecke zählt zu den „Jägern“.

Welche Stellen bevorzugt eine Zecke?

Zecke im Hundefell (Copyrights Magnus Manske Wikipedia)
Zecke im Hundefell (Copyrights Magnus Manske Wikipedia)

Nach jedem Spaziergang solltest du deinen Hund und natürlich dich selbst auf Zecken absuchen. Bei dir achte besonders auf deine Kniekehlen, Leistengegend, hinter den Ohren und am Haaransatz.
Bei deinem Vierbeiner sind besonders Kopf, Ohren, Nacken, zwischen den Zehen und die Schenkelinnenseite bei den Zecken beliebt. Also alle stellen mit dünner Haut und guter Durchblutung.

Wann sind Zecken aktiv ?

Die Hochsaison bei den Zecken beginnt sobald die Temperaturen steigen. Ab März bis Oktober solltest du besonders aufpassen. In kalten Wintern halten die Zecken Winterruhe und wir haben unsere Ruhe vor den Plagegeistern. In warmen Wintern sind sie allerdings auch aktiv. Schon ab 6-8 Grad sind Zecken wieder unterwegs. Ganz sicher sind wir vor den Biestern somit auch im Winter nicht.

Wie können Zecken Krankheiten übertragen?

Zecken übertragen die Krankheiten beim Zeckenstich. Da Zecken sich von mehreren „Opfern“ ernähren, können sie die Krankheiten von einem „Opfer“ auf das andere übertragen. Krankheiten können somit von deinem Hund über die Zecke auf dich übertragen werden, theoretisch. Denn dafür müsste die Zecke erst bei deinem Hund Blut saugen und dann zu dir wandern um bei dir Blut zu saugen. Die Zecke selbst erkrankt allerdings nicht.

Während des Saugvorgangs werden die Krankheitserreger auf dich oder deinen Hund übertragen. Die Erreger sitzen im Darm oder Speichel der Zecke. Bei einigen Erregern dauert es 16-24 Stunden bevor sie von der Zecke auf deinen Hund übergehen. Daher solltest du die Zecke so schnell wie möglich vollständig entfernen

Noch besser ist, du siehst die Zecke bevor sie eine passende Einstichstelle gefunden hat. Das kann 30-60 Minuten dauern.

Welche Krankheiten kann die Zecke übertragen?

Übertragen kann eine Zecke unter anderem Borreliose, FSME ( Frühsommer- Meningoenzephalitis ),Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose.

Was ist Babesiose?

Die Auwaldzecke
Die Auwaldzecke

Babesiose wird auch als Hundemalaria bezeichnet. Die Krankheitserreger zerstören die roten Blutkörperchen.
Symptome: Teilnahmslos, kein Hunger, Fieberschübe, Erbrechen, Durchfall, im weiteren Verlauf Nierenversagen und Atemnot.

Überträger ist die Auwaldzecke.

Was ist Borreliose?

Borreliose ist eine Bakterieninfektion. Die Erreger wohnen im Darm der Zecke und wandern über den Einstich in deinen Hund. Das dauert ca 16-24 Stunden. Wenn du die Zecke rechtzeitig entfernst stehen die Chancen sehr gut, dass der Erreger nicht auf deinen Hund übertragen wurde.

Symptome: Fieber, Müdigkeit, Bewegungsunlust, Abmagerung oder Lahmheit. Überträger ist hauptsächlich der Gemeine Holzbock.

Was ist Anaplasmose?

Der Holzbock
Der Holzbock

Die Erreger befallen die weißen Blutkörperchen deines Hundes. Die Erreger verbleiben in deinem Hund und können nach einer ersten akuten Phase immer wieder zum Ausbruch kommen.

Symptome: hohes Fieber, dein Hund ist schwach und frisst nicht. Gelenkentzündungen, Lahmheiten und es kann zu Blutungen aus den Körperöffnungen kommen.
Überträger ist auch hier der Holzbock.

Was ist Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME)?

Frühsommer- Meningoenzephalitis wird durch einen Virus ausgelöst. Es kommt zur Schädigung des zentralen Nervensystems und zu Gehirn und Hirnhautentzündung. Bei Hunden ist das sehr selten.
Wieder ist der Holzbock der Überträger.

Was ist Ehrlichiose?

Die braune Hundezecke
Die braune Hundezecke

Bei der Ehrlichiose befallen die Bakterien die weißen Blutkörperchen. Besonders betroffen sind Lymphknoten, Milz aber auch ander Organe. Nach ca zwei Wochen sind die Symptome sichtbar. Symptome: Appetitlosigkeit, Milz und Lymphknotenschwellungen, Fieber, Atemnot und Blutungen.
Überträger ist die Braune Hundezecke.

Welche vorbeugenden Maßnahmen kann ich ergreifen?

Auf unseren Touren sind wir natürlich häufig draußen unterwegs und erkundigen die Natur unseres Reiseziels. Das lassen wir uns auch nicht von den Zecken vermiesen.

Das wichtigste, was du nach jedem Spaziergang draußen machen solltest, ist dich und deinen Hund gründlich auf Zecken abzusuchen.

Es gibt natürlich noch einige Möglichkeiten vorbeugend deinen Hund vor Zecken zu schützen:

  1. Du kannst deinen Hund gegen Borreliose impfen lassen.
  2. Es gibt Mittel, die werden in den Nacken deines Hundes getropft und verteilen sich durch die Talgschicht über deinen gesamten Hund. Spot on Präparate wie z.B. Frontline etc. Wirksam sind solche Mittel ca 4 Wochen.
  3. Halsbänder gegen Zecken. Die Halsbänder wirken ebenfalls ca 4 Wochen. Geht dein Hund gerne baden, solltest du bedenken, dass die Mittel zur äußeren Anwendung beim Schwimmen abgewaschen werden.
  4. Von deinem Tierarzt kannst du dir eine Tablette holen, die die Zecken von deinem Hund fernhält. Mit dieser Version haben wir bisher die besten Erfahrungen gemacht und Nala verträgt die Tablette gut. 3-4 Monate ist sie wirksam und Nala kann so oft baden wie sie mag.

Es werden noch viele alternative Mittel angeboten, wie zum Beispiel Kokosöl, Schwarzkümmelöl oder Bernsteinketten. Wir haben Kokosöl ausprobiert, leider hat es bei uns nicht funktioniert und die Bernsteinkette hat es bei unserer wilden „Hummel“ nicht lange genug überlebt. Somit können wir die Wirksamkeit nicht bestätigen.

Warum wir Nala die Tablette geben

Wir haben uns bei Nala für die Tablette entschieden, weil sie als Magya Vizsla keine Unterwolle hat. Das heißt, die Zecken haben freien Zugang zu ihrer Haut. Dadurch können sich die Zecken sehr tief in ihren Hautfalten verankern. Bei den ersten Zecken dachten wir es wären Muttermale, da nur der Hintern rausgeschaut hatten. Die Zecken waren superschwer zu entfernen und wir haben gerade am Anfang etliche zerrissen. Mit der Tablette kommen die Zecken nicht so weit und sind wesentlich einfacher von Nala zu entfernen.

In den ersten Wochen nach der Verabreichung der Tablette hängen die Zecken noch an Nala und wir können sie mit der Zeckenzange ganz leicht entfernen, da sie schon sterben bevor sie sich Tief in die Hautfalten verbuddeln. Danach finden wir keinerlei Zecken mehr an Nala. Ein weiterer Aspekt ist natürlich, wie oben schon beschrieben, dass unsere Wasserratte so viel Baden kann wie sie will ohne, dass die Wirkung vermindert wird.

Wie entferne ich Zecken richtig?

Hat die Zecke deinen Hund gestochen, hängt sie sich mit ihren Widerhaken in die Wunde. Ein herausdrehen bringt somit nichts. Du musst die Zecke rausziehen oder raushebeln.

Wichtig ist, dass du kein Öl oder sonstiges über die Zecke gießt! Die Zecke sondert dabei nur noch mehr Sekret in deinen Hund. Und in diesem Sekret stecken die Krankheitserreger.

Benutze am besten eine Pinzette, Zeckenzange, Zeckenkarte oder Zeckenhaken (Hier findest du unsere Pinzette bei Amazon). Die musst du so dicht wie möglich an der Haut des Hundes ansetzen, damit der Kopf und Stechrüssel der Zecke mit aus der Wunde kommen. Hast du keine Hilfsmittel dabei, dann achte drauf, dass du mit den Fingern nicht den Körper der Zecke zerquetscht. Denn dabei werden die Körpersäfte der Zecke über die Einstichstelle in den Körper deines Hundes gepresst.

Sollte etwas von der Zecke in der Wunde hängen bleiben, versuche den Rest zuhause mit einer Pinzette zu entfernen.

Die Einstichstelle kannst du nach dem entfernen der Zecke desinfizieren.

Was nun mit der Zecke tun?

Ist die Zecke draußen, hängt es davon ab wo du gerade unterwegs bist.

Damit die Zecke sich kein weiteres Opfer sucht, dass sie infizieren kann, solltest du die Zecke unschädlich machen.

Zuhause kannst du die Zecke mit Insektenspray ( gegen Zecken ), mit Spiritus, Nagellackentferner, kochendes Wasser oder Alkohol 50% unschädlich machen.

Bist du draußen unterwegs kannst du die Zecke zwischen zwei Steinen zerquetschen oder mit einem Feuerzeug anzünden.

Hört sich irgendwie krass an aber ich entscheide mich für meinen gesunden Hund.

Lass dir auf alle Fälle nicht den Spaß an und in der Natur mit deinem Hund von den Zecken vermiesen. Es ist einfach nur super schön wenn unsere Vierbeiner glücklich mit dem Kumpel über die Wiesen rennen, ein Bällchen suchen oder am Gänseblümchen schnüffeln.
Diese Freude ist absolut ansteckend 😉

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