So haben wir das Licht eingebaut – Elektrik 🔌 im Expeditionsfahrzeug – Teil 4

Das Licht ist ein spannender Teil der Elektroinstallation. Licht ist essentiell und wird zu einer Uhrzeit genutzt zu der Solar leider nicht vorhanden ist, nämlich wenn es dunkel ist. Das bedeutet, dass der Energieverbrauch mit ein entscheidender Faktor ist, aber auch die Lichtausbeute ist wichtig. Wir haben uns viele Gedanken dazu gemacht. Siehe selbst wie unsere Lösung aussieht.

Unser YouTube Video zum Thema Licht im Expeditionsfahrzeug

Welche verschiedenen Lichtanlagen kommen in Frage?

Aus Energiespargründen kommen nur LEDs in Frage. Wir mussten aber entscheiden, ob wir LED Birnen oder LED Streifen benutzen. Mit LED Birnen lassen sich Flecken in der Kabine gezielt ausleuchten. Das ist sehr praktisch und hilft z.B. beim Lesen oder bei Feinarbeiten, die stationär an einem Ort in der Reisekabine durchgeführt werden.

Mit LED Streifen lässt sich dagegen ein sehr flächiges Licht erzeugen. Die Ausleuchtung des ganzen Raums ist mit LED Streifen wesentlich einfacher als mit Spots.

In unserem Fall benötigen wir allerdings keine punktuellen Lichter. Wir lesen in der Regel auf dem Tablet und arbeiten am Computer. Beide Geräte müssen nicht beleuchtet werden. In der Regel ist ein gedämmtes Umgebungslicht für uns interessant, oder eine stärkere Aufhellung des gesamten Raums.

Die weißen Wände und Möbel sorgen dafür, dass ein flächiges Licht überall reflektiert wird und ein schön helles Wohngefühl entsteht. Genau das was wir wollen.

Weiße LED Streifen gegen RGB LED Streifen

Nachdem uns klar war, dass wir LED Streifen in die Wohnkabine einbauen wollen stellte sich die zweite Frage. Weiße LEDs, oder bunte LEDs? Die Frage war allerdings schnell beantwortet. Bunte LEDs mischen aus rotem, grünen und blauem Licht das weiße Licht. Das bedeutet, dass für weißes Licht 3 LEDs genutzt werden müssen. Im Umkehrschluss ist der Verbrauch einer bunten LED Leiste also ca. 3x so hoch um die gleiche Leuchtkraft zu erzeugen. Dazu kommt, dass natürlich weniger Leuchtkraft aus einem 1m langen LED Stripe gewonnen werden kann, weil einfach weniger LEDs darauf passen. Diese Tatsache hat uns schnell dazu bewegt einfache, weiße LED Stripes zu nutzen.

Stromspar-Tipp

Weiße LEDs vs. Bunte LEDs

Wenn du unsere LEDs von Paulmann vergleichst, dann ergibt sich bei RGB LEDs eine Lichtausbeute von
405 Lumen pro 13,5 Watt = 30 Lumen / Watt
Bei den einfarbigen warmweißen LEDs sieht die Rechnung anders aus:
1100 Lumen pro 13,5 Watt = 81,5 Lumen / Watt
Damit sind die weißen LEDs 2,7x so effektiv wie die RGB LEDs.

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Dimmbare LEDs helfen Strom zu sparen

Nachdem wir wussten, dass wir LED Streifen wollten hat sich für uns die Frage nach der Lichtstärke gestellt. Ehrlich gesagt taten wir uns schwer zu bestimmen wieviel Lumen wir in der Wohnkabine benötigen und dann kam uns eine Idee. Wir könnten ja einfach die stärksten LEDs verwenden, die wir von Paulmann (zum Hersteller komme ich noch weiter unten) bekommen können, und zum Stromsparen diese dimmen.

Ich habe daraufhin 3m MaxLED 1000 gekauft und diese bei uns zu Hause mit einem Stromzähler in die Steckdose gesteckt. Auf voller Leistung hat der Stromzähler 39 Watt verbrauch angezeigt. Bei niedrigster Dimmung: 9 Watt.

Der Dimmer ermöglicht es uns nur soviel Licht zu produzieren wie wir wirklich benötigen. Im Umkehrschluss verbrauchen wir auch nur so viel Strom wie nötig.

Stromspar-Tipp

Mit dem Bluetooth Dimmer
nicht mehr verbrauchen als nötig

Wie oben schon beschrieben können wir mit unserem Dimmer den Stromverbrauch auf 1/4 der Maximalleistung senken. Aber der Vorteil unseres Bluetooth Dimmers ist auch, dass wir über die Paulmann App z.B. eine Einstellung für Arbeiten, Fernsehen, Kochen, Essen, … und vieles mehr programmieren können, so dass wir situationsbedingt nur die nötige Lichtmenge abrufen, die wir wirklich brauchen.

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Wofür wird das Licht in der Wohnkabine genutzt?

Wir haben uns ein paar Gedanken zu den Use Cases gemacht, den jeder Use Case benötigt eine andere Menge an Licht. Hier ein paar Beispiele für den Lichtbedarf im Campingfahrzeug.

Hoher LichtbedarfMäßiger LichtbedarfGeringer Lichtbedarf
Einräumen des Fahrzeugs
Ausräumen des Fahrzeugs
Reinigung des Fahrzeugs
Filmen
Mückenjagd 😉
Kochen
Duschen
Toilettengang
Computerarbeit
Essen
Lesen (Tablet)
Use Cases im Wohnmobil mit unterschiedlichem Lichtbedarf

Welche Bereiche der Wohnmobilkabine müssen separat geschaltet werden?

Auch wenn die Wohnkabine nicht sonderlich groß ist, so gibt es trotzdem bestimmte Bereiche, die getrennt von einander geschaltet werden können müssen. Wir haben folgende Bereiche aufgeteilt:

  1. Essbereich
  2. Schlafbereich
  3. Küche
  4. Toilette
  5. Dusche

Wir haben jeden Bereich mit einem eigenen Dimmer ausgestattet, damit wir sowohl Licht an/aus als auch die Helligkeit separat einstellen können.

Der Trick mit dem LED Eckprofil verhindert Kabel auf der Wand

Ein Problem in GFK Kabinen ist, dass man keine Kabel im GFK verlegen kann. D.h. alle Kabel, die nicht in den Möbeln versteckt werden können, müssen auf der Wand verlegt werden. Das sieht nicht sonderlich hübsch aus.

Wir mussten eine Weil suchen bis wir auf die Alu Eckprofile von Paulmann gestoßen sind.Diese werden einfach an den Kanten der Decke entlang verlegt. Sie sehen gut aus und die LED Streifen verschwinden hinter einem Milchglas. Das Kabel konnten wir so durch die Schränke von hinten in die Profile verlegen. Dadurch sieht man von außen keinerlei Kabel und bekommt trotzdem ein rundum Licht, dass die ganze Kabine ausleuchtet.

Handwerker-Tipp

Die Paulmann Delta Profile verdecken Lücken

Zwischen unseren Schränken und der Decke gibt es einen kleinen Spalt, der dem Holz ermöglichen soll sich noch etwas zu bewegen. Dieser Spalt sieht nicht wirklich schön aus und wir wollten ihn gerne verdecken. Überall wo wir LED Leisten verlegen wollten sind die Lücken automatisch vom Delta Profil verdeckt.

Dazu haben wir die Delta Profile nur oben an der Decke mit Hilfe von Silikon befestigt. das heißt es gibt keine feste Verbindung zum Schrank selber. Dadurch kann sich der Schrank noch bewegen.

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Bluetooth Smarthome vs. Schalter – Was ist besser?

Wenn du oben den Stromspar-Tipp zum Thema Bluetooth Dimmer schon gelesen hast, dann weißt du schon für was wir uns entschieden haben. Der erste Grund dafür ist, dass wir bestimmte Szenarien vorprogrammieren können und damit Strom sparen. Der zweite Grund ist, dass ich nicht überall Kabel an bestimmte Orte ziehen muss wo strategisch klug ein Schalter positioniert sein sollte.

Beispiel dafür wäre der Eingang. Wenn wir Abends im Dunkeln zurück kommen, die Treppe hinauf gehen, die Tür öffnen und dann in der Durchgangsdusche stehen, dann bräuchten wir dort einen Schalter. Da es Duschbereich ist bräuchten wir einen wasserdichten Dimmschalter für LED Streifen. Da fängt das Problem an. Ich würde mal behaupten, dass es so etwas überhaupt nicht gibt. Deshalb haben wir uns für Bluetooth entschieden. Damit können wir jedes Licht von überall innerhalb der Kabine steuern und sogar im nahen Umfeld von außerhalb der Kabine.

Useability-Tipp

Die Bluetooth-Fernbedienung für „App-scheue“ Menschen

Wenn du eine Bedienung mit der Handy- oder Tablet App nicht magst, dann gibt es auch noch die Paulmann Boss Bluetooth Fernbedienung mit der du bis zu 6 Bereiche separat schalten und dimmen kannst.

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Unser Paulmann MaxLED 1000 System und dessen einzelne Module

Ich habe vor Jahren mal für eine Aquarienanlage mit 10 Becken die Beleuchtung aus kostengünstigen „China“ LEDs selber gebaut. Nach nur 3 Wochen Betrieb waren die LED Streifen stark vergilbt und die Leuchtkraft deutlich reduziert. Keine 2 Monate später und die ersten Netzteile waren kaputt. Deshalb wollte ich im Reisefahrzeug auf eine bessere Qualität setzen.

Auf meiner Suche nach einem renommierten Hersteller bin ich über die Firma Paulmann gestolpert. Paulmann LEDs bekommst du bei Amazon, bei Paulmann selber und auch in vielen Baumärkten. Allerdings bekamen wir in den Baumärkten nicht alle Teile, die wir brauchten, aber ein zusätzliches Delta Profil sollte z.B. kein Problem sein.

Da Paulmann alle unsere Anforderungen bedienen konnte stand der Entschluss schnell fest das Paulmann System zu nutzen. Im LED Bereich hat Paulmann folgende Sortimente: YouLED, MaxLED 500 und MaxLED 1000. Da wir das lichtstärkste System nutzen wollten, haben wir uns für das Max LED 1000 System entschieden.

Das Max LED 1000 basiert auf 24 Volt und leistet pro Meter 1.100 Lumen. In der ganzen Fahrzeugkabine haben wir ca. 7,5 Meter verbaut.

Anbei die Teileliste, die wir im Expeditionsmobil verbaut haben. Wenn du auf die einzelnen Teile klickst, dann wirst du auf Amazon weitergeleitet und kannst dir dort die aktuellen Preise und weitere Kundenrezensionen anschauen:

  1. LED Streifen: Max LED 1000 warmweiß
    1. 3 Meter
    2. 1,5 Meter
  2. Bluetooth Dimmer
  3. Bluetooth Fernbedienung Boss
  4. Verlängerungskabel
    1. 10 cm
    2. 5 Meter
  5. Y-Verteilerkabel
  6. Delta Profil
    1. 2 Meter
    2. 1 Meter
  7. Delta Profil Endkappen
  8. Delta Profil Eckverbinder
  9. Delta Profil Verbinder

Ich gehe hier auf die Komponenten noch einmal separat ein.

LED Streifen: Max LED 1000 warmweiß

Die MaxLED 1000 LED Streifen generieren auf 1 m Länge 1.100 Lumen Licht. Die warmweiße Variante hat eine Farbtemperatur von 2.700 Kelvin. Sie werden mit 24 Volt betrieben und verbrauchen auf 1m 13,5 Watt Leistung.

Die LED Streifen gibt es in zwei Ausführungen. Je nach Variante besitzt der LED Streifen einen Spritzwasser und Staubschutz oder eben nicht. Wir haben die Variante mit dem Spritzwasser und Staubschutz gewählt. Wir versprechen uns davon einfach eine längere Haltbarkeit.

Bluetooth Dimmer Max LED 1000

Der verbaute Paulmann Bluetooth Dimmer

Der Bluetooth Dimmer wird direkt vor den LED Streifen geschaltet. Über Bluetooth lässt sich der LED Streifen an und aus schalten so wie in der Helligkeit dimmen. Der Dimmer arbeitet sowohl mit der App als auch mit der Paulmann Bluetooth Boss Fernbedienung.

Die Leistungsgrenze der pro Dimmer betriebenen Leiste liegt be 144 Watt. Das sind also ca. 10m und spielt in unserem Aufbau keine Rolle. Unser längster LED Streifen liegt bei 2,70m und verbraucht damit maximal 37 Watt.

Paulmann App

Im AppStore gibt es zwei Paulmann Bluetooth Apps. An der App bemerkt man, dass Paulmann keine Softwareentwickler sind. Beide Apps sind nicht sonderlich intuitiv und bestimmte Funktionen verstecken sich hinter undurchsichtigen Strukturen. Bei der Installation findet das Gerät alle Bluetoothgeräte in der Umgebung, d.h. wir mussten erstmal herausfinden welche die Paulmann Dimmer sind.

Im Großen und Ganzen arbeitet die App aber recht zuverlässig nachdem die Installations-Arie beendet ist. Trotzdem ist sie nicht fehlerfrei und schaltet ab und zu nicht richtig.

Paulmann Bluetooth Fernbedienung Boss

Anstatt mit der App können auch bis zu 6 Bereiche mit der Bluetooth Fernbedienung Boss geschaltet werden. Dabei ist es egal aus wie vielen Dimmern ein Bereich besteht. Wir nutzen die Fernbedienung, weil wir nicht immer Lust haben die App zu öffnen.

Max LED Verlängerungskabel

Verlängerungskabel für die 5 adrige Verbindung gibt es in den Längen 10 cm, 1 m und 5 m.

Max LED Y-Verteiler

Das Y-Verteilerkabel verbindet hier zwei Dimmer mit einem Netzteil

Um zwei Dimmer mit einem Netzteil, oder zwei LED Streifen mit einem Dimmer zu verbinden gibt es den Y-Verteiler von Paulmann. Dabei handelt es sich einfach um ein kurzes Kabel mit einem Eingang und zwei Ausgängen.

Max LED Netzteile

Wir haben die Streifen immer in Sets mit einem Netzteil gekauft. Die Netzteile der 3 m und 1,5 m Streifen haben unterschiedlich starke Netzteil.

Delta Profile inkl. Endkappen, Eckverbinder und Verbinder

Die Deltaprofile bestehen aus zwei Elementen. Das ist einmal das Aluminium Eckprofil und einem Milchglasstreifen, der aufgesteckt werden kann. Im Inneren wird der LED Streifen verlegt.

Um eine saubere Montage erstellen zu können benötigten wir allerdings noch einige Kleinteile. Dazu gehört ein Eckverbinder, der zwei Deltaprofile an einer Ecke zusammenfügt, die Eckkappen, die verhindern, dass wir seitlich in die Profile schauen können und der Verbinder um zwei Profile auf gerader Strecke zu verbinden. Diesen haben wir nur einmal verwendet um den Alkovenbereich und die Sitzecke miteinander zu verbinden, da die Strecke über 2m lang ist.

So haben wir unser Licht im Camper eingebaut

Hier findest du den Schaltplan unseres Stromnetzes. Im linken, unteren Bereich ist die Verteilung für die Lichtanlage. Wir haben 4 Trafos verbaut und 5 Bereiche mit 5 Dimmern ausgestattet.

Der Trafo mit 75 Watt reicht für 5,5 m LED Streifen

Die Trafos sind direkt an die 230 Volt Verteilerkästen angeschlossen und mit über die 230 Volt Hauptsicherung abgesichert. Wenn wir am Landstrom hängen, dann schaltet das Multiplus Compact Gerät den Landstrom direkt auf die LED Streifen. Ohne Landstrom wird das Licht über den Wechselrichter gespeist.

Links unten im Stromnetz findest du die Lichtinstallation

Die Steckverbindungen zwischen den einzelnen Kabel und Geräten sind nicht wirklich gut gesichert. Es handelt sich dabei einfach nur um 5 Metallstifte, die in eine Buchse gesteckt werden, deshalb haben wir die Stecker auf einem Klebestreifen fixiert, damit sie nicht auseinandergehen.

Der Klebestreifen sichert die Steckverbindung

In die Eckprofile haben wir von hinten ein Loch mit dem Rotarytool geflext und dort das Kabel hindurchgeführt. Die LED Streifen selbst sind mit Klebestreifen auf der Rückseite versehen. Mittels dieser Klebestreifen haben wir die LEDs im Profil fixiert.

Das Profil wurde danach von uns mit dem Milchglas abgedeckt und mit den Endkappen bzw. wenn nötig mit den Verbindern bestückt. Und das war es auch schon. Damit war die Lichtanlage installiert.

Abschluss

Ja, dies war der vierte Artikel zum Thema Elektrik im Wohnmobil. Die anderen Artikel findest du hier:

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