Im ersten Teil der Serie haben wir erklärt warum wir uns für eine Dieselstandheizung und einen Holzofen entschieden haben und wie wir die Heizleistung ermittelt haben. Im zweiten Teil soll es nun darum gehen wie wir die Dieselheizung in unserem Expeditionsfahrzeug verbaut haben. Viel Spaß dabei.
- Das Video zur Serie: Heizung im Allrad Wohnmobil
- Welche Dieselstandheizung wollen wir einbauen?
- Hinweis zum Einbau der Standheizung im Wohnmobil
- Der Aufbau der Autoterm Air 2D
- Wo sollte die Dieselheizung eingebaut werden?
- Unsere Materialliste um die Dieselstandheizung einzubauen
- Einbau der Dieselstandheizung ins Reisemobil
- Wie wir die warme Luft der Dieselstandheizung im Raum verteilen
- Fazit zum Einbau der Dieselstandheizung
- Weitere Artikel zum Thema Heizen im Expeditionsfahrzeug
Das Video zur Serie: Heizung im Allrad Wohnmobil
Welche Dieselstandheizung wollen wir einbauen?
Wir haben die Autoterm Air 2D installiert. Die Heizung war früher auch als Planar 2D bekannt. Das Prinzip wie die Heizung funktioniert ist denkbar einfach und sie ist in vielen Autos als Standheizung verbaut. Die Technik ist praxiserprobt und zuverlässig.
Du findest das Kit, dass wir eingebaut haben hier auf Amazon. Dort steht auch der aktuelle Preis.
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Der Einbau der Standheizung ist eigentlich relativ einfach. Es gibt lediglich zwei kritische Stellen. Das Eine ist die Lage der Standheizung und das Andere ist der Anschluss an den Dieseltank. Auf beide Themen gehe ich später im Artikel nochmal ein.
Obwohl sich diese Seite teilweise wie eine Einbauanleitung lesen mag so ist sie es nicht. Wir sind keine Fachkräfte für den Einbau der Standheizung. Wir beschreiben hier lediglich wie wir dabei vorgegangen sind. Deshalb gilt, dass wir auch keinerlei Verantwortung übernehmen, wenn du deine Standheizung so einbaust wie wir vorgegangen sind. Zu unterschiedlich können die Bedingungen in deinem Fahrzeug sein, dass selbst eine eins-zu-eins Kopie nicht unbedingt funktionieren muss. Daher denke daran, dass du in eigener Verantwortung handelst. Wir übernehmen keine Gewährleistung für Personen- oder Sachschäden die dir oder Dritten durch die Nutzung der Informationen auf dieser Seite entstehen.
Wenn du eine Heizung einbaust, dann tust du dies auf eigene Gefahr und in deiner eigenen Verantwortung.
Der Aufbau der Autoterm Air 2D
Im Inneren der Heizung befindet sich eine Kammer, die durch einen Einlass mit Frischluft von außen gefüllt wird. In dieser Kammer brennt eine Flamme. Die Flamme wird wiederum durch eine kleine Dieselpumpe mit Treibstoff versorgt.
Damit die Flamme nicht in ihren eigenen Abgasen erstickt gibt es noch ein Abgasrohr, dass die verbrauchte Luft nach außen ableitet.
Die Flamme erhitzt aus der Kammer heraus einen Metallkopf mit „Kühlrippen“. Die Rippen des Metallkopfs werden warm.
Nun sorgt ein Ventilator dafür, dass Luft aus dem Innenraum der Wohnkabine in die Heizung geblasen wird. Sie umströmt die erwärmten „Kühlrippen“ und die Luft nimmt die Wärme auf.
Der Druck des Ventilators bläst die Luft wiederum aus der Heizung hinaus in das Verteilersystem. Dadurch wird die Wohnkabine erwärmt.
Natürlich ist für den Betrieb der Heizung auch Strom notwendig. Die Autoterm Air 2D läuft bei uns mit 12 Volt. Sie hat daher einen Stromanschluss um die Zündung, den Ventilator, die Dieselpumpe und das Bedienpanel zu versorgen.
Dementsprechend ist die Heizung per Kabel mit der Dieselpumpe und dem Bedienpanel verbunden. Zur Bedienung nutzen wir ein PU-27 Panel. Mit diesem Panel können wir die Heizung temperaturgesteuert bedienen, aber auch automatisiert nach Uhrzeit.
Zu guter letzt kann noch ein externes Thermometer angeschlossen werden falls ihr die Temperatursteuerung an einem bestimmten Ort in der Kabine durchführen wollt an dem aber nicht das Bedienpanel angebracht werden soll.
Wo sollte die Dieselheizung eingebaut werden?
Es gibt mehrere Kriterien, die der Standort erfüllen muss, dazu gehört:
- Geräuschdämmung sollte gut sein
- Die Versorgung mit Strom muss gewährleistet sein
- De Versorgung mit Diesel muss gewährleistet sein
- Die Dieselheizung braucht einen Auslass nach außen. Die Möglichkeit muss gegeben sein
- Die Heißluftverteilung muss möglich sein
- Die Lage des Bedienpanels spielt eine Rolle
- Luftansaugung muss möglich sein
Die Heizung macht Geräusche
Die Heizung verursacht mehrere Geräusch, die den leichten Schlaf schon stören können. Da wäre die Luftansaugung, aber auch die Flamme und die Dieselpumpe geben gut hörbare Geräusche ab.
Für die Luftansaugung gibt es auch einen Schalldämpfer zu kaufen. Wir haben den Schalldämpfer vorerst nicht verbaut, da wir die Heizung unter der Küche im Boden verbaut haben. Wir möchten erst sehen wie laut die Heizung wirklich noch ist, wenn mehrere Schranktüren und Schubladen über der Heizung verbaut sind.
Die Dieselpumpe haben wir außen angebracht. Sie tickt bzw. klackt gut hörbar. Selbst bis in die Kabine. Obwohl wir die Pumpe hängend an einem Gummiring montiert haben überträgt sich das Geräusch.
Die Flamme gibt ein Geräusch ähnlich dem eines Gasboilers im Haushalt von sich. Aber auch hier hoffen wir das nach der Fertigstellung der Küchenzeile nicht mehr viel davon zu hören ist. Wobei ich das Rauschen der Flamme sogar als eher wohnlich empfinde.
Auf Grund der Geräuschkulisse würden wir davon abraten die Heizung direkt unter ein Bett zu bauen.
Die Versorgung der Dieselheizung mit Strom
Unsere Autoterm Standheizung wurde im Kit komplett mit Kabeln und Sicherungen geliefert. Es handelt sich dabei um 25A Sicherungen. Das Kabel ist dementsprechend dick. Wir haben es auf die erforderliche Länge gekürzt und das Pluskabel direkt an die Batterie angeschlossen. Das Minuskabel haben wir auf unseren Masseverteiler vor dem Shunt geschaltet. Dadurch sehen wir auch den Stromverbrauch der Dieselheizung auch in unserer Victron App.
Die Versorgung mit Diesel
Die Autoterm Air 2D hat ihren Dieseleingang unten neben der Frischluftzufuhr. Von hieraus haben wir eine Dieselleitung zur Dieselpumpe gelegt und von dort weiter zum Dieseltank.
Dabei können die Steigung, die Hubhöhe und die Längen zwischen Heizung und Pumpe bzw. Pumpe und Tank nicht x-beliebig sein, sondern müssen den Angaben in der Bedienungsanleitung entsprechen um einen gleichmäßigen Dieselfluss zu gewährleisten.
Wir haben daher den Standort der Heizung auch nach unserem Dieseltank ausgerichtet. Du kannst natürlich auch einen separaten Tank speziell für die Heizung installieren und bist damit in der Standortwahl unabhängig von deinem Dieseltank.
Die Dieselheizung braucht einen Auslass nach außen
Wie in dem Schema gezeigt hat die Autoterm Air 2D am Boden einen Frischtlufteinlass, die Dieselzufuhr und einen Auspuff (Auslass). Alle drei Ein- und Ausgänge münden nach draußen. D.h. der Weg nach unten, unter der Heizung, muss frei von Hindernissen sein, wie z.B. Stahlträger des Zwischenrahmens.
Natürlich sollten die Teile auch von unten geschützt sein, damit Sand, Dreck und Schlamm nicht die Ausgänge beschädigen.
Die Heißluftverteilung muss möglich sein
Die Standheizung sollte an einem strategisch günstigen Ort für die Heißluftverteilung stehen.
Die Rohre zur Luftverteileung sind nicht beliebig biegbar und brauchen entsprechend Platz um im Raum verlegt werden zu können.
Solltest du einen Heißluftwasserboiler wie den Nautica Compact LE nutzen, dann sollte auch genug Platz sein um diesen direkt hinter den Ausgang der Heizung platzieren zu können. Hier erhitzt sich das Wasser am schnellsten.
Die Lage des Bedienpanels
Wir nutzen das PU-27 Bedienpanel und dieses verfügt über ein internes Thermometer. Wir wollen die Heizung später mit diesem Thermometer die Raumtemperatur messen lassen. Sie soll dementsprechend die Heizkraft hoch oder runter schalten.
Das bedeutet aber auch, dass das Bedienpanel an einem sinnvollen Messort hängen muss. Nicht unbedingt im Schrank, oder unter der Decke bzw. im Keller. Sondern relativ mittig mit direkten Kontakt zur Raumluft.
Luftansaugung muss möglich sein
Die Heizung muss konstant Luft aus dem Innenraum einsaugen können, damit diese erhitzt und wieder zurück in den Innenraum gegeben werden kann. D.h., dass die Heizung nicht in einer geschlossenen Kiste betrieben werden sollte.
Wir haben die Luftansaugung sogar so gelegt, dass sie die warme Luft aus unserem Elektrobereich absaugt. Wir hoffen, dass sie damit die Elektrik kühlt und gleichzeitig effizienter Arbeiten kann.
Damit unter der Küche kein Mangel an ansaugbarer Luft entsteht gibt es Lüftungsgitter, die in die Küchenzeile führen.
Unsere Materialliste um die Dieselstandheizung einzubauen
Wir haben beim Einbau der Dieselheizung verschiedene Materialen verbaut. Hier findest du eine Liste. Manche der Artikel haben wir bei Amazon verlinkt. Wenn ihr den Link nutzt, dann bekommen wir von Amazon ein Provision, die euch nichts kostet, sondern von Amazon getragen wird. Bei den Links mit * werdet ihr auf die Webseite von Heatsys weitergeleitet. Auch hier bekommen wir eine Provision, die euch aber nichts kostet. Ihr unterstützt damit unseren Blog und unsere Videos. Danke.
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Einbau der Dieselstandheizung ins Reisemobil
Der Einbau der Dieselheizung ist eigentlich ganz einfach, erforderte allerdings auch etwas Mut. In den nächsten Sektionen beschreibe ich unser Vorgehen Schritt für Schritt. Ich empfehle dir trotzdem noch unser YouTube Video zu schauen. Da sind manche Schritte visuell besser veranschaulicht.
Schritt 1: Loch in den Boden sägen
Um das Loch in den Boden zu sägen haben wir unser Bosch Multitool mit der Tauchsäge verwendet. Unsere Bodenplatte ist mit 7,5 cm dicke einfach zu dick um unsere Stichsäge zu verwenden.
Klicke hier um den aktuellen Preis für das Bosch Multitool bei Amazon anzufragenWichtig für uns war, dass gerade Tauchsägeblatt zu verwenden. Das Runde hätte nicht tief genug eindringen können.
Hier findest du das von uns verwendete Tauchsägeblatt bei AmazonBei dem Schritt haben wir mit viel Sorgfalt ausgemessen wo wir das Loch hinsetzen, da wir sicherstellen mussten, dass es nicht mit Streben wie dem Zwischenrahmen oder dem Radkasten kollidiert. Wir sind die ausgemessene Stelle auch nochmal mit einem Kabelfinder abgegangen um zu sehen ob auf der Rückseite des Bodens Metallstreben entlang gehen.
Schritt 2: Trägerplatte in den Boden einlassen und Heizung festschrauben
Wir haben den Einbauflansch für bis zu 8,5 cm dicke Bodenplatten von Tigerexped verbaut. Den Flansch bzw. die Trägerplatte haben wir mit Sikaflex eingeklebt und zusätzlich verschraubt. Speziell an der Unterseite haben wir darauf geachtet, dass der Sikaflex gut abdichtet, damit kein Wasser in unsere Dämmung hineinziehen kann.
Nachdem die Trägerplatte eingeklebt war haben wir die Heizung einfach auf die Trägerplatte gesteckt und von unten verschraubt. Hierbei war es wichtig darauf zu achten, dass die Heizung richtig herum eingebaut wurde. Die Seite, die den Dieselzulauf hat, dass ist die Seite auf der auch die Luft angesaugt wird.
Schritt 3: Auspuff und Luftansaugung montieren
Vom Grundprinzip ist das Anbringen der Luftansaugung und des Auspuffs super einfach. Die Luftansaugung ist ein Plastikschlauch mit einer Verdickung als Schalldämpfer. Wir haben sie mit einer Schelle an der Heizung montiert.
Der Auspuff ist nur wenig aufwändiger. Er besteht aus einem Metallschlauch, einem Auspufftopf und einer kleinen Metalldeckel, der verhindern soll, dass Wind direkt in das Auspuffrohr geblasen wird. Auch der Auspuff wird mit Schellen verbunden. Für das erste Stück haben wir noch eine Isolierung auf das Auspuffrohr geschoben, da es sehr heiß werden kann.
Und hier fängt der kniffelige Teil an. Die Flamme im Inneren der Heizung braucht einen relativ konstanten Luftstrom. Kommt zuviel Sauerstoff in die Brennkammer, dann fängt die Flamme an zu flackern, was dazu führen kann, dass sie erlischt oder sogar die Heizung in brennt setzt (zumindest laut Anleitung).
Kommt zu wenig Sauerstoff in die Kammer oder staut sich die Abluft, dann fängt die Flamme an zu rußen und die Heizung verdreckt. Hier hilft dann nur noch eine Reinigung. Der gleiche Effekt entsteht, wenn die Luftansaugung die Abgase aus dem Auspuff wieder einsaugt.
Es ist daher sehr wichtig wie die beiden Rohre am Fahrzeug ausgerichtet werden und auch wie die Rohre zueinander stehen.
Die erste Regel ist, dass keines der Rohre mit der Öffnung in Fahrtrichtung stehen darf. Das würde zum einpressen der Luft während der Fahrt führen.
Die zweite Regel ist, dass die Öffnungen nicht in zwei komplett getrennte Richtungen stehen dürfen. Das würde verursachen, dass ein Windzug auf einer Seite dazu führt, dass ein Unterdruck in der Heizung entsteht. Je nach Öffnung, die den Sog generiert würde zu viel oder zu wenig Sauerstoff in die Brennkammer kommen und wir sind wieder bei der ausschlagenden Flamme oder dem Verrußen.
D.h. die beiden Rohre müssen grob in die gleiche Richtung gelegt werden und müssen trotzdem weit genug voneinander entfernt sein, dass die Luftansaugung nicht die Abgase einzieht.
Wir haben die Heizung relativ mittig auf der linken Seite installiert. Die Ansaugung und er Auspuff gehen nach links hinten weg. Dort ist kein Fenster und es ist für uns auch nicht die Seite mit der Tür.
Die Luftansaugung haben wir an die Außenkante gelegt wo immer Frischluft zur Verfügung stehen sollte. Trotzdem liegt der Einlass geschützt vor Wind hinter einer Metallleiste. Der Auspuff ist etwas weiter mittig unter dem Fahrzeug. Seine Öffnung ist durch den Deckel und unseren Zwischenrahmen vor Luftströmen geschützt. Die Entfernung zwischen beiden Öffnungen liegt ungefähr 40 cm auseinander.
Schritt 4: Anschluss der Dieselpumpe
Die Dieselpumpe haben wir zwischen Dieseltank und Heizung installiert. Sie schwebt praktisch horizontal in der Luft. Dazu wurde sie von uns in einem Gummiring am Zwischenrahmen verschraubt.
Die Dieselleitung haben wir mittels Schlauchschellen und Treibstoffgummileitungen an der Heizung bzw. auf der anderen Seite, an der Dieselpumpe montiert.
Die beiden Enden der Dieselleitung müssen sich dabei im Verbindungsschlauch berühren, damit kein Hohlraum entsteht in dem sich Luftblasen sammeln könnten.
Die Dieselleitung und die Verbindungsschläuche waren teil unseres Autoterm Air 2D Kits.
Wir haben uns für die Dieselentnahme aus unserem Tank entschieden. Es wäre auch möglich gewesen den Diesel aus der Rücklaufleitung zu entnehmen, oder aus einem separaten Tank für die Standheizung.
Um den Diesel aus dem Tank entnehmen zu können haben wir ein Loch in den Tank gebohrt. Das Loch haben wir ziemlich mittig auf der Oberseite angebracht. Wir haben aber vorher mal in den Tank geleuchtet, da ein Tank kein einfacher Hohlkörper ist, sondern Tankgeber und Wellenbrecher beinhaltet. D.h. die Tankentnahme kann nicht einfach irgendwo platziert werden. Unter der Entnahmestelle muss Platz für den Entnahmerüssel sein.
Wichtig ist auch, dass der Entnahmerüssel nicht bis auf den Boden reicht, da sonst die Standheizung über Nacht den Tank leeren kann. Der Rüssel reicht bei uns etwa 3/4-2/3 in den Tank.
Wir haben uns für den Anschluss der Dieselleitung an den Dieseltank den Webasto Tankentnehmer gekauft. Der Tankentnehmer ist im Vergleich mit anderen unverhältnismäßig teuer. Sein Vorteil ist, dass er komplett von außen montiert werden kann. Da unser Tank randvoll mit Diesel war, fand ich das gut. Dazu kommt, dass der Tankentnehmer mit einem speziellen Bohrer kommt, der beim Bohren die Späne nach oben zieht und damit verhindert, dass Späne in den Tank fällt.
Der Bohrer hat an unserem Tank kläglich versagt. Er kam nichtmal durch den Lack. Damit war die extra Investition in das Webasto Kit aus meiner Sicht nicht mehr sinnvoll. Ich habe noch einen Bohrer einzeln gekauft. Der Tankennehmer lies sich aber anstandslos installieren. Allerdings hätte ich für das Geld lieber in den Tank gegriffen und einen kostengünstigeren Tankennehmer installieren sollen. Deshalb verlinken wir euch dieses Kit hier auch nicht.
Schritt 5: Anschluss der Elektrik an die Autoterm Heizung
Die Heizung hat 4 Kabelstränge integriert:
- Der Stromanschluss
- Der Anschluss an die Dieselpumpe
- Der Stromanschluss des Bedienpanels
- Der Anschluss des externen Thermometers (haben wir nicht gemacht)
Für den Stromanschluss der Dieselheizung gibt es ein separates Kabel bei uns im Kit, dass per Steckverbindung mit der Heizung verbunden wird. Das Pluskabel haben wir direkt mit unserem LiFePO Akku verbunden und das Minuskabel entsprechend an unseren Masseverteiler angeklemmt. Da der Masseverteiler noch vor dem Shunt angebracht ist wird somit der Energieverbrauch durch die Heizung mit in unserer Victron App angezeigt.
Die Verkabelung der Dieselpumpe hat sich etwas umständlicher gestaltet. Auch hier ist in unserem Kit ein separates Kabel erhalten, dass auf beiden Seiten mit einer Steckverbindung ausgestattet ist. Wobei der Stecker zur Pumpe erst noch zusammengesetzt werden muss. Dadurch, dass das Gehäuse des Steckers noch nicht angebracht ist lassen sich die Kabel besser durch eine Durchführung legen.
Und genau so eine Durchführung haben wir im Boden angelegt. Dazu habe ich ein Loch gebohrt und das Kabel hindurchgeführt. Den Hohlraum habe ich mit Dekaseal aufgefüllt und oben und unten passgenau mit einer 6 mm Siebdruckplatte abgedeckt. Den Trick für die Kabeldurchführung hatten wir uns vom original Bachert Aufbau aus dem Führerhaus abgeschaut.
Der Anschluss des Bedienpanels ist am einfachsten. Hier wird einfach das Bedienpanel an das mitgelieferte Kabel angesteckt und das Kabel wiederum an die Heizung angesteckt.
Schritt 6: Die Heizung in Betrieb nehmen
Die erste Inbetriebnahme gestaltet sich etwas holprig, denn der Dieselfluss muss erstmal die komplette Luft aus der Dieselheizung verdrängt haben, damit die Heizung einen konstanten Dieselzufluss hat. Vom Prinzip ist es aber ganz einfach.
Bei unserem Bedienpanel PU-27 haben wir den unteren, mittleren Knopf gedrückt. Dann meldet das Bedienpanel, dass es sich mit der Heizung verbindet. Das kann einen Moment dauern.
Nachdem sich das Panel mit der Dieselstandheizung verbunden hat, haben wir den Knopf nochmals gedrückt. Jetzt dauerte es erstmal eine Weile. Die Heizung pumpt Diesel durch die Leitung und versucht die Flamme zu zünden. Das macht sie mit einem lauten Klacken.
Nach einer Weile meldet das Bedienpanel einen Fehler Nummer 13. Der Fehler bedeutet, dass die Dieselzufuhr nicht funktioniert. Darauf haben wir das Ganze nochmal durchgeführt und danach war die Luft aus der Leitung und die Heizung angesprungen. Seit dem läuft die Heizung ohne Probleme. Das beim ersten Mal der Fehler #13 kommen kann ist ganz normal und wird auch in der Bedienungsanleitung für die Autoterm Air 2D erklärt.
Wie wir die warme Luft der Dieselstandheizung im Raum verteilen
Rechts und links an der Autotherm Air 2D sind zwei Kappen mit Gitter angesteckt. Die Gitter haben wir abgemacht. Auf die freigelegte Öffnung passen 60 mm Heißluftrohre. Ein Rohr haben wir auf den Eingang der Heizung gesteckt. Das Ende der Ansaugen konnten wir damit in unseren Elektrobereich verlegen. Dadurch wird die durch den Wechselrichter entstehende Wärme direkt in die Heizung eingesaugt.
Generell haben wir zwei unterschiedliche Arten von Rohren verbaut. Einmal ein Rohr aus Aluminium und Pappe, dass eine hohe Hitzebeständigkeit aufweist und einmal ein Kunststoffrohr, dass innen mit einer Metallspirale versehen ist. Der Vorteil des Kunststoffrohres ist, dass es stabiler ist und beim verlegen nicht so schnell umknickt wie das Alufolienrohr.
Das Aluminium/Pappe Rohr haben wir direkt hinter der Heizung und vor dem Warmwasserboiler verbaut. Hier sollte die höchste Hitze entstehen. Der Weg zwischen Boiler und Heizung haben wir extrem kurz gewählt, damit das Maximum an Hitze in den Boiler kommt und das Wasser schnell erhitzt wird. Um den Hitzverlust zusätzlich zu verringern habe ich das Rohr mit einem selbstklebenden Dämmband umwickelt. Mehr zum Thema Warmwasserboiler werden wir in einem separaten Artikel schreiben.
Hinter dem Warmwasserboiler ist nur noch das Kunststoffrohr verbaut. Stand heute ist es nicht gedämmt. Es erhitzt sich aber auf bis zu 80°C weshalb wir schon überlegen es nachträglich ebenfalls zu dämmen.
Die Rohre werden durch Splitter und Weichen im Raum verteilt. Die Enden sind mit Webasto Ausströmern ausgestattet, die sich beliebig verdrehen und ausrichten lassen. Um die Rohre zu verlegen haben wir an den Holzteilen Winkel verschraubt und an denen haben wir per Kabelbinder die Heizungsrohre befestigt. Die geschickte Verteilung der Warmluft wird nochmal Bestandteil eines weiteren Artikels sein.
Um im Sommer heißes Wasser zu erzeugen müssen wir die Heizung anschalten. Deshalb haben wir direkt hinter dem Warmwasserboiler eine Luftweiche, die die Warme Luft im Winter in den Innenraum schaltet und im Sommer direkt wieder nach außen ableitet, damit der Innenraum kühl bleibt.
Fazit zum Einbau der Dieselstandheizung
Der Einbau der Dieselstandheizung hat uns sehr viel Spaß gemacht und ist aus meiner Sicht auch für den Laien (was wir ja auch sind) problemlos möglich. Die einzigen brenzligen Situationen waren das Loch in den Boden der Kabine zu sägen und das Loch in den Tank zu bohren. Ansonsten empfanden wir den Einbau als reine Fleißarbeit.
Nicht zu unterschätzen ist aber der Effekt der Heizung. Es mag sein, dass die 4°C zu der Jahreszeit als wir die Heizung eingebaut haben dazu beigetragen haben, ab dem Punkt wo das Expeditionsfahrzeug beheizt werden kann ist es gleich kuschelig und wird noch wohnlicher.
Weitere Artikel zum Thema Heizen im Expeditionsfahrzeug
Sobald alle Artikel dieser Serie erscheinen werden sie hier verlinkt. Wir beschreiben alle Phasen unseres Heizungseinbaus. Von der Auswahl über den Einbau bis zum Testlauf und der Bedienung.
Servus Euch, haben uns letztes Jahr ganz kurz mal bei der Bettina unterhalten. Über den Artikel bin ich gestolpert, als ich gerade etwas ganz anderes gesucht habe. Ich dachte nach meinen bisherigen Recherchen echt, ich wäre der einzige, der eine „Sommer-/Winter-Weiche“ hinter den Boiler gesetzt hat…Witzig, daß die einzigen mir bekannten mit ähnlicher Lösung dann auch nen Hauber fahren 😉
Viele Grüße und VIELLEICHT ja wieder Ende September in Ohlstadt, Jürgen