Ich komme mir vor wie ein Winzling. Hoch über Nalas und meinem Kopf drehen sich die Giganten der „grünen Energie“. Gehasst, benötigt, faszinierend und polarisierend, dass sind die modernen Windkraftanlagen. Diese Wanderung hier führt uns direkt durch einen Windpark. Wenn du wissen möchtest was mich an diesen Anlagen so fasziniert hat, dann schau doch mal in das Video.
Die Wanderroute
Direkt an der B40, am Eingang zum kleinen Ort Niederzell, liegt mein heutiger Ausgangspunkt für die Tour.
Doch diese Tour ist etwas anders als die normalen Touren, die wir machen. Ich möchte euch nicht nur zur Acisquelle, dem Windpark, der Albrechtshütte und dem Seewiesenweiher bringen, sondern möchte euch auch meine 4 Lieblings-Wander-Apps unterwegs vorstellen.
Und so erkläre ich auf den ersten Meter schon meine Navigations-App Komoot für das Video.Während dessen zieht Nala in den grünen Wiesen rechts und links der Schotterwegs ihre Kreise.
An der dritten großen Wiese legen wir eine Spielpause ein. Ich werfe Nalas Ball und sie apportiert ihn. Nachdem wir eine Weile gespielt haben und Nalas Konzentration nachlässt, packe ich den Ball ein und widme mich dem Video für die zweite App. Während ich die Aufnahmen zum Peakfinder mache schnüffelt sich Nala den kleinen Bach entlang.
Aber dann geht es erstmal los. Ich will den Berg in Angriff nehmen und wir biegen auf einen kleinen Waldpfad ein. Es geht steil bergauf bis wir vor dem Schlüchterner Bahnhof stehen.
Wir passieren den kleinen Tunnel unter den Gleisen hindurch und gelangen auf die andere Seite. Noch immer geht es den Berg hinauf. Nala zieht vorweg und meine Oberschenkel (b)rennen hinterher.
Nun ist der Waldweg etwas breiter. Laub liegt über den Schotter und Buchen säumen die Wegesränder. Am Ende des Aufstiegs erkenne ich schon die Treppe, die hinab zur Acisquelle führt.
Schon 1550 wurde die Acisquelle von Petrus Lotichius Secundus besungen. So steht es zumindest hier auf eine Steintafel eingemeißelt.
Ich mache einige Bilder, dann schlendern wir an dem kleinen Wildtiergatter entlang, dass direkt neben der Quelle liegt. Die Sika-Hirsche befinden sich auf der anderen Seite und nehmen kaum Notiz von uns.
Das Laub klebt unter meinen Schuhen als wir das Gatter umrunden. Der Boden ist noch feucht. Ich entdecke ein paar Pflanzen und nutze die Gelegenheit meine Pflanzenidentifikations-App auf Video vorzustellen. Sie heißt PlantNet.
Die App braucht nicht lange um die Blume zu identifizieren. Da ich mich allerdings nicht mehr an den Namen erinnern kann müsst ihr in das Video schauen. Dort nenne ich ihn.
Nala und ich, wir schlendern weiter. Wir durchstreifen einen Buchenwald, der ab und zu von einer alten Eiche unterbrochen wird.
Der Straßenlärm verrät, dass ich der Autobahn näher komme. Ich. nutze den ersten Tunnel um auch die Autobahn hinter mir zu lassen. Hier oben auf dem Berg gibt es keine Orte mehr. Wir sind alleine.
Wald und Wiese wechseln sich ab. Ich folge dem mit Pfützen gespickten Waldweg bis ich vor einem gigantischen Windrad stehe. Hier oben ist in den letzten Jahren ein Windkraftpark entstanden. Weit sichtbar thronen die riesigen Windräder über dem Kinzigtal.
Es sind nur noch wenige Meter bis zur Albrechtshütte. Die Schutzhütte bietet Wanderern wie uns einen Unterschlupf, wenn das Wetter mal nicht so mitspielt.
Ich mache es mir mit Nala gemütlich und schaue über das Kinzigtal. Ich nutze nochmal die Peakfinder App um mir die Berge anzeigen zu lassen. Dann fällt mein Blick auf den Mülleimer vor der Hütte.
Der Müll erinnert mich an meine letzte App, die ich euch im Video vorstellen möchte. Ich erkläre kurz die MüllwegApp!DE. Meine absolute LieblingsApp.
Da ich drei Takes für die Aufnahme gebraucht habe ist es Nala mittlerweile langweilig. Sie sucht sich ein Stöckchen um es kurz zu kauen. Ich erbarme mich und gehe mit ihr weiter.
Nicht unweit von der Albrechtshütte entdecke ich mehrere schwarze Kreise neben dem Weg. Die Kreise entpuppen sich als entsorgte Autoreifen. Jetzt kann ich die Müllweg!App doch noch live vorstellen und nutzen. Ich mache ein Foto der Reifen und die App ermittelt das zuständige Ordnungsamt und bittet darum den Müll zu entfernen. Ich klicke auf Senden und eine Email mit allen Informationen wie z.B. Bild, Koordinaten und einem Hinweistext verlassen mein iPhone in Richtung des Ordnungsamts Schlüchtern.
Der Schotterweg hat sich mittlerweile in einen Wiesenweg gewandelt. Die Spurrillen sind mit Wasser gefüllt. Ich achte darauf wohin ich meine Füße setze. Plötzlich, keine 3 Meter neben mir, starren mich zwei Augen aus dem Gebüsch an. Nala läuft vor mir.
Ich erkenne ein Reh, dessen Kopf aus dem Unterholz schaut. Nalas Nase läuft schon auf Hochtouren. Ich schicke sie weiter. Noch immer steht das Reh starr und fest verwurzelt. Kein Wimperschlag ist zu erkennen.
Erst hundert Meter weiter komme ich zum stehen. Ich lobe Nala, weil sie so gut gehört hat. Wir treffen immer mal wieder auf Rehe, aber selten so nah.
Aber jetzt hat uns der Wirtschaftsweg wieder und wir nähern uns einem Windkraftrad. Ich erkenne wie drei weitere Rehe 150 Meter weiter den Berg hinauf rennen.
Der Wanderweg passiert das Windrad und ich stehe direkt an dem „Stiel“. Erst aus der Nähe kann ich so richtig die Dimension der Anlage erfassen. Eine kleine Tür führt ins innere.
Jetzt habe ich den Wendepunkt der Tour erreicht. Es geht wieder bergab. Leider muss ich den Seewiesenweiher auslassen, da er mitten in einem Schutzgebiet liegt. Komischerweise steht direkt hinter dem Naturschutzgebietsschild ein Jagdstand.
Ich flankiere den Ort Steinau und unterquere wieder die Autobahn. Danach nutze ich eine Brücke über die Eisenbahnschienen. Ich genieße die frische Luft. Auch, wenn zwischendurch immer mal wieder etwas Hagel fällt. Die letzten Kilometer bis zum Ausgangspunkt vergehen wie im Flug.
Infos für Hundebesitzer
Wasser findet ihr immer wieder auf der Tour. Bitte beachtet, dass ihr am Tiergehege die Hirsche nicht beunruhigt.
Fazit
Eine abwechslungsreiche Tour. Geschichte, Energie und Natur in einer Wanderung. Was will man mehr.