Ein neuer Tag beginnt. Nach dem Schrecken der Anfahrt empfängt uns Slowenien mit herrlichem Wetter. Ich tapse barfuß in den Garten unserer Ferienwohnung und Blicke über ein Wolkenmeer, dass sich im Tal vor mir ausgebreitet hat. Es ist so friedlich. Unser erster, echter Urlaubstag beginnt. Wenn du wissen möchtest was wir unternommen haben und ob wir unser Auto wieder flott bekommen haben, dann wirf einfach einen Blick in das Video oder lies den Artikel.
Wir nutzen das Wolkenmeer und lassen die Drohne steigen. Ich freue mich wie ein kleines Kind über die tollen Aufnahmen.
Bei diesem Wetter ist schnell geklärt ob wir uns erstmal um den Toyota kümmern, oder den Triglav Nationalpark erkunden. Natürlich zieht es uns in den Park.
Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch fahren wir tiefer in den Park. Der Palanti Razor soll unser Ziel sein. Wird der Toyota halten?
Auf Serpentinen winden wir uns wieder durch die Berge. Wir passieren kleine Ortschaften, die mich sofort an die alten Heidi-Filme erinnern. Ein Idyll neben dem anderen. Das Grün von Bergwiesen und Nadelbäumen wechselt sich mit schroffen Fels ab. Hin und wieder fällt ein kleiner Gebirgsbach über den grauen Stein.
Wir brauchen für die wenigen Kilometer fast eine ganze Stunde. Und von dieser Stunde, genießen wir jede Minute bis wir in den kleinen Bergort Tolminke Ravne rollen.
Es sind nur eine Hand voll Häuser und eine Herde Kühe, die hier am Fuße des Bergmassivs liegen. Wir schnüren die Wanderschuhe und machen Nala für die Tour fertig. Dann biegen wir durch ein Kuhgatter auf eine Wiese ab.
Wir queren die Wiese und verschwinden in einem Wald. Der Weg führt uns am Berg entlang immer höher hinauf. Wir nutzen eine Quelle um uns zu erfrischen und genießen den Ausblick.
So schön die Landschaft ist, so anstrengend wird auch der Aufstieg. Langsam gewinnt die Sonne an Kraft und die Bäume werden weniger. Mir läuft der salzige Schweiß in die Augen und das T-Shirt klebt unter meinen Armen.
Über der Baumgrenze dauert es nicht lange und wir erreichen unser Ziel. Die Alm Palanti razor. Hier gibt es ein Frühstück mit selbstgemachtem Käse.
Gut gestärkt und zufrieden über unsere bisherige Leistung treten wir den Rückweg an. Es ist verblüffend wie anders ein Wanderweg aussehen kann, den man einfach nur Rückwärts geht. Wir entdecken lauter neue Details.
Als wir zurück am Auto angekommen sind fällt mein Blick zurück den Berg hinauf. In der Ferne erahnen wir wo die Alm stehen muss. Ich kann es noch nicht glauben, dass wir den ganzen Weg geschafft haben.
Nun steht aber noch die zweite Aufgabe des Tages an. Der Toyota muss wieder fit gemacht werden. Auch wenn er nach dem Reset des Notprogramms wieder läuft, so hatte er heute doch wieder einige Aussetzer.
Ich lasse Elfi und Nala an der Ferienwohnung raus und fahre weiter nach Tolmit in die Stadt. Es dauert eine Weile bis ich fündig werde, aber ich bekomme alles Werkzeug, dass ich brauche. Anstatt Backofenspray zum reinigen der Abgasrücklaufventils nehme ich einfach Waschbenzin mit. Backofenspray kann ich leider nicht auftreiben.
Ich parke hinter der Ferienhütte, öffne die Motorhaube und entferne die Motorabdeckung. Jetzt kann der Motor abkühlen während ich dem verlockenden Duft in die Ferienwohnung folge. Elfi hat schonmal gekocht.
Auch wenn der volle Bauch krampfhaft versucht mich auf dem Küchenstuhl zu halten, raffe ich mich auf und fange an das Abgasrücklaufventil aus dem Toyota zu entfernen. Es bleibt nicht viel Licht. Der Sonnenuntergang sollte jeden Moment anfangen.
Mit meiner Zahnbürste und dem Waschbenzin reinige ich das Ventil. Wenige Minuten später ist das Ventil sauber und ich bin völlig mit schwarzem Russ überzogen. Der Einbau geht mir wesentlich schneller von der Hand als der Ausbau und so sitze ich keine 10 Minuten später auf dem Fahrersitz und und hoffe, dass der Motor anspringt, wenn ich den Schlüssel rumdrehe.
3 … 2 … 1 … ich starte den Motor. Nach einem lautstarken klacken des Ventils schnurrt der Motor wieder als wäre er gerade vom Band gerollt. Erleichterung macht sich in mir breit. Ab jetzt ist Erholung angesagt. Heute Nacht schlafe ich zufrieden und tief.