Ein Runde um den Bohinjsko Jezero – Triglav Nationalpark – Slowenien 🇸🇰 – Mit dem Auto 🚗 durch den Balkan 07/09

Schon im Morgennebel hat der See uns in seinen Bann genommen. Das kristallklare Wasser, die Ruhe, die Einsamkeit durch die wir gewandelt sind haben wir in vollen Zügen genossen. Aber jetzt. Jetzt wo sich die Nebelschwaden lichten, da beginnt ein Schauspiel der besonderen Art. Komm mit auf unsere Tour und schaue es dir selber an.

Wir haben auf einem Parkplatz in der Nähe des Info Center Bohinj geparkt. Der Nebel lässt uns nicht weit schauen, aber nach wenigen Minuten haben wir doch die Parkuhr entdeckt, lösen ein Ticket und laufen in Richtung See. Zumindest laufen wir dahin wo wir vermuten, dass der See liegt.

Wir schlendern durch den kleinen Ort. Noch ist niemand auf der Straße. Wir queren eine Brücke und so wie immer Strecke ich meinen Kopf über die Brüstung auf der Suche nach ein paar Fischen. Auch wenn der Dunst mir etwas Sicht nimmt, so ist das Wasser so klar, dass ich doch noch einige Schatten entdecken kann. Ich vermute, dass es Forellen sind.

Nur wenige Meter hinter der Brücke biegen wir links ab und stehen am Seeufer. Nala lässt sich die Chance nicht entgehen und kühlt sich erstmal die Füße. Hier ist der See sehr flach. Wir folgen einer kleinen Teestraße. Immer wieder machen wir kleine Abstecher ans Ufer. Werfen Nala den Ball ins Wasser und sie apportiert ihn.

Ruhig liegt der See im Nebel. Das Flache Ufer ist für Hunde ideal zum spielen.
Ruhig liegt der See im Nebel. Das Flache Ufer ist für Hunde ideal zum spielen.

Nala genießt es, wenn wir solche Ausflüge zusammen machen. Auf Tour ist das ganze „Rudel“ rund um die Uhr zusammen. Die langen, ausgedehnten Wanderungen sind für sie wie eine einzige Pirsch. Und die ganze Lebensfreude muss jetzt einfach raus. Wie eine Kanonenkugel flitzt sie am Ufer entlang der Wurfball mit seinem Seil daran wird immer wieder in die Luft geworfen und wieder gefangen. Dann schmeißt sie sich auf den Rücken, strampelt mit ihren Füßen nach dem Ball während sie ihn am Seil festhält, dann beginnt das Spiel von vorne. Nach 5 Minuten toben und auspowern schaut sie uns an als wäre nichts gewesen. Elfi und ich, wir grinsen. Hund müsste man sein.

Aber bei der ganzen Einsamkeit merken wir auch, dass der See touristisch erschlossen ist. Das erste Mal auf unserer Tour finden wir wieder Spender mit Hundekotbeuteln. Die Dinger sind so riesig, dass ich mir nicht sicher bin ob die Leute hier mit ihren Braunbären wandern gehen.

Mittlerweile hat die Sonne an Kraft gewonnen. Immer wieder finden kleine Strahlen wohltuender Wärme ihren Weg durch den Nebel auf unsere Haut. Plötzlich zeigt Elfi mit dem Finger in Richtung Himmel. „Schau mal“, wirft sie mir rüber und ich kann es nicht glauben.

Weit über uns von Nebel umringt, schaut eine Bergspitze auf uns hinab. Wie ein Riese, der mal schauen will was da unten durch den Nebel latscht. Die Wolken brechen auf und ein Berg nach dem anderen erscheint. Erst jetzt wird uns klar, dass der See umringt ist von hohen Gipfeln. Das alles blieb uns im Nebel verschlossen.

Mittlerweile hat die Sonne den Kampf gegen den Nebel eindeutig gewonnen. Die restlichen Schwaden klettern die mit Nadelbäumen bewachsenen Hänge hinauf um sich oben im strahlenden Blau des Himmels aufzulösen.

Die letzten Nebelschwaden kraxeln die berge empor
Die letzten Nebelschwaden kraxeln die berge empor

Es wird Zeit die Drohne da rauf zu schicken. Ich kann es nicht mehr erwarten die Landschaft von oben zu sehen. 

Ich genieße es in die Haut eines Adlers schlüpfen zu können und mir die Schönheit der Natur von oben betrachten zu können. Erst hier wird das Ausmaß der Landschaft greifbar, erst hier ist zu sehen wie die Nadelbäume sich in den Fels krallen und erst hier erkenne ich wie das strahlende Türkis des Bergsees am Ufer übergeht in das klare Wasser, dass mit mit silbern blinkenden Fischen versetzt zum Baden einlädt.

Die Drohne ist nicht nur gut um Luftfilme zu machen, sondern auch Bilder von sich am Strand.
Die Drohne ist nicht nur gut um Luftfilme zu machen, sondern auch Bilder von sich am Strand.

Doch nach 20 Minuten kommt das unangenehme Warnsignal von der Drohne, dass der Akku zu Neige geht und ich lasse sie automatisch zurück fliegen. 

Noch immer fliegen die Drohnenbilder durch meinen Kopf. Ich laufe etwas aufgerichteter, der Schritt ist etwas lockerer, ein Grinsen hab ich auf dem Gesicht. Eben so wie ein entspannter, gut gelaunter Menschen eben aussieht.

Aber ich brauche nicht lange bis mich die Natur um mich wieder in ihren Bann geschlagen hat. Elfi entdeckt eine Kiesbank. Ein idealer Ort für eine kleine Pause. Ich setze mich in den Kies und merke sofort, dass er schon von der Sonne aufgewärmt ist. Wir holen unsere Brote heraus und die Wasserflaschen. Nala bekommt natürlich auch ihre Ration. Wir liegen aneinander gekuschelt, träumen ein bisschen über den See hinweg und Nala durchstöbert den Kies.

Unser kleiner Kiesstrand
Unser kleiner Kiesstrand

Vor uns schweben immer wieder Schwärme von kleinen Fischen durch das Wasser. „Schade, dass wir kein Badezeug dabei haben“, merkt Elfi an, „In dem Wasser hättest du garantiert schöne Aufnahmen machen können“.

Wie ein kleiner Samen, der auf eine sehr fruchtbare Erde fällt, fallen Elfis Worte durch meinen Gehörkanal in meine Hirnwindungen. Keine 2 Minuten später stehe ich in der Unterhose, mit der wasserdichten Actionkamera bewaffnet im Wasser. Zu meinem erstaunen ist das Wasser überhaupt nicht kalt, dafür ist das laufen auf dem Kies äußerst unangenehm. Schmerzhaft bohrt sich jeder kleine Kiesel in meine Fusssohlen.

Während ich versuche die kleinen Fische zu filmen sucht Elfi für Nala einen Stock. Nachdem Elfi fündig geworden ist besprechen wir die zu filmende Szene.

Elfi wird den Stock an mir vorbei über mich hinweg werfen. Wenn Nala ins Wasser springt und an mir vorbeischwimmt werde ich Unterwasseraufnahmen machen. So ist der Plan.

Nala genießt das kühle Nass. Ein Traum für Hunde.
Nala genießt das kühle Nass. Ein Traum für Hunde.

Es braucht 3 Anläufe, aber dann sind die Aufnahmen im Kasten. Leider hat Nala etwas dreck mit aufgewirbelt und das Wasser ist nicht mehr ganz so klar. Aber ich muss jetzt raus. Meine Füße bringen mich sonst um. Wie auf heißen Kohlen stakse ich vorsichtig aus dem Wasser. Nach wenigen Meter sinke ich auf den warmen Kies und ziehe mich wieder an. Wenn du hier Baden gehen möchtest, was ich dir dringend empfehle, dann nimm dir Schuhe mit. Ansonsten ist der See einfach nur herrlich.

Wir folgen dem Ufer auf einem kleinen Trampelpfad und passieren eine alte, verlassene Forellenzuchtanlage bis wir an einen kleinen Felsvorsprung kommen. Elfi lässt Nala nochmal im Wasser apportieren. Beide haben tierisch ihren Spaß. Nala wirbelt mit ihren Schwimmbewegungen wieder einiges an Sedimenten auf. Kaum ist Nala wieder am Ufer kommen aus allen Richtungen große Forellen heuangeschwommen und durchsuchen die aufgewühlten Sedimente nach fressbaren. Ein faszinierendes Schauspiel.

Wir sind noch nichtmal halbem den See herum und durften schon so viele tolle Dinge erleben als plötzlich lauter Glocken läuten. Aber es sind nicht die Glocken von den unzähligen Kirchen, sondern Kuhglocken. Wir trauen unseren Augen nicht als eine Kuhherde über den Trampelpfad am See entlang getrieben wird. Das ist Heidi-Feeling pur. Wir versuchen mit Nala etwas Platz zu machen und klettern ein kleines Stück den Hang hinauf. Aber auch Nala ist über die Begegnung so perplex, dass sie die Szenerie einfach nur beobachtet. Kein ziehen, kein Bellen, auch sie scheint einfach den Moment zu genießen.

Wir sind mittlerweile auf der anderen Seite des Sees angekommen. Hier stehen etliche Traumhäuser. Nicht groß, aber eine perfekte Lage. Im Zentrum der kleinen Siedlung gibt es einen kleinen Kiosk. Die Bedienung nimmt für uns extra ihre Ohrhörer raus. Ich bestelle uns zwei alkoholfreie Weizen und wir setzen uns in die Sonne um das Treiben auf der Straße zu beobachten. Es ist nicht viel los, aber das ist auch gut so.

Auf der anderen Seite des Sees erwarten uns Häuser in Traumlage.
Auf der anderen Seite des Sees erwarten uns Häuser in Traumlage.

Der weitere Weg würde zwischen dem See und der Landstraße entlang gehen, daher entschließen wir uns den See etwas zu verlassen und am Berghang über der Landstraße entlang zu wandern. Auch in der Hoffnung, dass wir eine schöne Aussicht über den See haben werden.

Gesagt – getan. Und so passieren wir den Campingplatz und begeben uns den Berghang hinauf. Die Laubbäume übernehmen hier die Überhand und wir folgen auch hier einem kleinen Trampelpfad. Immer wieder müssen wir ein paar kleinere Felsen hinaufklettern. Auch Nala kann uns problemlos folgen. Um ehrlich zu sein. Folgen mehr wir – ihr.

Immer wieder öffnet sich der Wald und wir genießen die Aussicht auf den See. Der Weg führt uns direkt zurück zum Auto, aber bevor wir das Auto erreichen passieren wir noch einen Biergarten, dessen Verlockung wir nicht Wiederstehen können. Mit zwei Flaschen vom guten Union Bier beenden wir die Tour. Slowenien zieht eine Überraschung nach der Anderen aus dem Hut.

Das Ende der Wanderung mit Hund wird mit einem Union Bier gefeiert
Das Ende der Wanderung mit Hund wird mit einem Union Bier gefeiert

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