Von Kunst, Keltensteinen und Zwergendörfern – Wandern mit Hund im Spessart 🐕

Überall aus dem Laub starren uns kleine Augen an. Nala schleicht sich langsam an. Vorsichtig schnüffelt sich ihre Nase nach vorne und der Körper folgt ihrer Neugier in Richtung Objekt der Begierde. Was da im Laub gelauert hat, dass erfährst du in diesem Video. Viel Spaß damit.

Die Wanderroute

Eigentlich haben wir den Parkplatz Rollmannstein gesucht, aber ihn nicht gefunden. So parken wir auf einem kleinen Parkplatz mitten in einer Wald und Flur Landschaft. Kühe schauen uns zu wie wir langsam unsere Sachen packen und das Intro für unser Video drehen. Noch erzählen wir in die Kamera, dass wir zum Wilden Tisch laufen möchten, aber das es anders kommt, dass können wir noch nicht wissen.

Wir sind noch keine 20 Meter gelaufen, da verschwinden wir im Wald. Jetzt, im April, sprießt überall saftiges grün. Die riesigen Buchen lassen uns glauben, dass wir durch eine gigantische Kathedrale wandern. Überall summen Insekten, Vögel zwitschern und wir halten immer wieder an um uns die schönsten Blumen anzuschauen. Danke unserer App Plantnet könne wir sie auch identifizieren.

Auch Nala geht ihres Weges. Sie schlendert durch eine Welt, die uns verborgen bleibt. Irritiert schaut sie einer Wildbiene zu, wie sie an ihr vorbeifliegt, dann schiebt sie ihre Nase in die bereits zurückgelegt Flugbahn und schnüffelt in die Luft als würde sie sich die Duftspur des kleinen Insekts merken wollen. Während wir nur das Jetzt sehen können, riecht sie auch das vorhin und gestern. Diese Fähigkeit fasziniert mich immer wieder aufs Neue.

Wir passieren eine alten, grünen Bauwagen der Försterei und bemerken erst jetzt, dass wir uns mitten in einer Wolke aus Insekten befinden. Die kleinen Käfern tanzen im warmen Licht der Sonne. Wir finden einen schwarzen Kasten mit kleinen Schlitzen darin. Es ist eine Duftfalle für Borkenkäfer. Wir sind uns nicht sicher ob die Insekten, die hier zu tausenden durch die Luft fliegen wirklich Borkenkäfer sind, oder ob die Falle auch andere Insekten anlockt.

Wir folgen dem Spessartbogen, einem hier sehr bekannten Wanderweg, als wir immer mehr kleine Schilder mit der Aufschrift Kunst an den Bäumen lesen. Es dauert nicht lange, da erkennen wir angemalte Bäume, deren Stamm mit roten und weißen Zeichen verziert sind. Einzeln gesehen ergeben die Stämme keinen Sinn, doch von einer Stelle im Wald aus, an dem eine Bank steht, verbinden sich die einzelnen Baumstämme zu einer Formel aus Zeichen der hier verlaufenden Wanderwege. Eine schöne Idee.

Unweit des Kunstwerks weißt ein kleines Schild auf eine kleine Welt hin. Überall auf dem Boden hat der Wanderverein kleine Gartenzwerge und ähnliche Figuren aufgestellt. Sie stellen verschiedene Szenen dar. Unter anderem auch einen Zwerg, der gerade am Grillen ist. Die kleinen, im Laub versteckten Figuren irritieren Nala. Vorsichtig nimmt sie Geruch auf. Ihre Neugier lässt die Nase immer weiter nach Vorne wandern, während sich ihr Körper noch weigert zu folgen. Erst nachdem klar ist, dass der kleine „Hans Wurst“ mit der Grillzange in der Hand, keine Gefahr ist, folgt der vor Freude wackelnde Hintern der neugierigen Nase.

Aber genug von Kunst und Zwergendörfern wir folgen unserem Wanderweg weiter in Richtung Ziel. Immer wieder sehen wir das grün-gelb-blaue Zeichen des Spessartbogens. Wir wissen nun warum er zu den beliebtesten Wanderwegen im Spessart gehört. Der kleine Pfad ist einfach traumhaft zu laufen.

Während wir noch die Umgebung genießen zieht ein kleines Schild an einer Kreuzung unsere Aufmerksamkeit auf sich. Auf dem Schild steht in großen Buchstaben das Wort „Keltenstein“.

Den Keltenstein hatten wir nicht auf unserem Plan. Aber wir wollen uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen und nehmen die 200 Meter Umweg gerne in Kauf. Zumal der Weg eine wunderschöner verwachsener Wanderpfad ist.

Idyllisch in Moose gebettet liegt ein mittelgroßer Findling, der oben eine kleine Kuhle hat. Er erinnert uns an eine kleine Version des Frauenstein in der Rhön (Link zum Video), aber auf diesem hier liegt noch ein Stein in Form eines Wildschweins. Er ist bemalt, aber die Bemalung erinnert eher an einen Drachen. Leider finden wir keine Infos über seine Bedeutung. Weder jetzt vor Ort, noch später im Internet.

Nachdem wir ein gutes Stück zurückgelegt haben stehen wir vor einem Absperrband. Die Weg in die Schlucht, wo der Wilde Tisch liegt, ist versperrt. Wir gehen davon aus, dass Windbruch die Strecke unpassierbar macht.

Naja. Wir sind durch alles was wir bereits entdeckt haben reichlich gut gelaunt und folgen einem größeren Forstweg zur Leo-Hütte. Her machen wir erstmal Picknick und versorgen Nala. Obwohl es hier im Schatten der Bäume noch etwas frisch ist genießen wir den Moment und lauschen dem Wald.

Wir begutachten die Felsformationen am Rande der Schlucht und biegen nach wenigen Metern Wanderweg auf einen winzigen Pfad ab, der uns wieder durch den, für den Spessart typischen, lichten Buchenwald führt.

Schritt für Schritt suchen wir unseren Weg durch den verwachsenen Pfad, klettern über kleine, umgestürzte Bäume und schlurfen durch das raschelnde Laub.

Erst kurz vor Ende unserer Tor begeben wir uns wieder auf einen breiteren Weg, der uns schließlich wieder zu unserem Auto führt, aber nicht ohne uns vorher noch ein paar aasgewöhnliche Pflanzen zu zeigen. Wir sind begeistert.

Infos für Hundebesitzer

Wir haben während unserer Tour genug Wasser für Nala gefunden, wobei wir uns vorstellen können, dass etliche Wasserstellen im Sommer ausgetrocknet sind. Deshalb empfehlen wir auf alle Fälle Wasser für den Hund mitzunehmen.

Fazit

Normalerweise, wenn das Ziel unserer Tour nicht erreichbar ist, dann sind wir am Ende leicht deprimiert. Aber nicht so bei dieser Tour. Die Tour hat soviel Highlights, dass das Ziel am Ende nicht mehr so wichtig war.

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