Ich wate langsam durch das kristallklare Wasser. Kleine Fische schießen in alle Richtungen davon. Während die wasserdichte Actionkamera unter der Wasseroberfläche die Szene einfängt. Ich bin konzentriert. Schau nach unten bis ich eine Bewegung vor mir erkenne. Vor mir liegen winzige Inselchen mit kleinen Bäumen darauf und dahinter fällt ein wundervoller Wasserfall in Kaskaden langsam in den See hinunter. Erst jetzt bemerke ich das Rauschen und obwohl ich mit beiden Füßen fest auf dem Grund des Sees stehe, bin ich vom Anblick des Wasserfalls hin und weg gerissen.
Wandern im Krka Nationalpark mit Hund
Wir sind schon einige Zeit im Auto unterwegs und genießen die Landschaften Kroatiens. Es hat uns früh aus unseren Betten getrieben. So früh, dass noch keine Fähre den kleinen Pier in Skradin verlässt.
Wir beschließen kurzer Hand den Ort zu passieren und auf einem kleinen Parkplatz an der Staumauer das Auto abzustellen. Von hier aus geht es gut 4 km zu Fuß zu unserem Ziel, dem Skradinski Buk.
Skradinski Buk, dass ist ein Wasserfall der zwar nur eine Höhe von 45m hinunterfällt, aber dafür über 17 Stufen. Die Szenerie ist so schön, dass sie aussieht wie aus einem Film.
Aber erstmal müssen wir dort hinkommen. Also leinen wir Nala an und folgen einem kleinen Wirtschaftsweg den Stausee entlang. Schon nach wenigen Metern sind wir alleine. Lediglich ein Trupp Schwäne zieht mit lautem Flügelschlag an uns vorbei. Die ersten Grillen zirpen.
Nach ungefähr 3km passiert uns das erste Touristenschiff nach Skradinski Buk. Wir sind froh, dass wir zu Fuß unterwegs sind. Das Schiff ist proppenvoll mit Touristen.
In Skradinski Buk angekommen inspizieren wir eine Informationstafel. Es gibt hier alles was das Touristenherz höher schlägt. Wir suchen uns den Weg zu den Holzstegen um noch vor den Touristenmassen mit Nala uns alles in Ruhe anschauen zu können.
Elfi zeigt mit dem Finger auf das klare Wasser. Überall blinkt und blitzt es. Kleine silberne Fische schießen durchs Wasser. Hier darf man anscheinend ins kühle Nass. Ich kann nicht widerstehen und kremple die Hose hoch. Langsam gleite ich von der Uferböschung ins Wasser. Elfi reicht mir die Actionkamera. Ich filme die Unterwasserwelt. Dabei watschel ich langsam durchs Wasser bis ich auf der anderen Seite einer Baumreihe den wunderschönen Wasserfall Skradinski Buk erblicke. Ich bin baff. Nicht nur das der Wasserfall einer wunderschönen Filmkulisse entsprungen zu sein scheint, nein auch ein paar weiße Schwäne tummeln sich davor, so dass die Szenerie noch kitschiger wirkt. Herrlich.
Ich gehe zurück zum Ufer und erzähle Elfi von meiner Entdeckung. Kurz nachdem ich meine Hosenbeine wieder heruntergekrempelt habe sind wir schon auf dem Weg über eine Brücke in Richtung Wasserfall um uns das Schauspiel von nahem anzuschauen. Ich mache einige Bilder, aber das Aufgebot an Touristen verhindert, dass ich das Stativ richtig aufbauen kann. Konstant passieren Touristen die kleine Brücke und bringen alles ins vibrieren. Ich mach einige Fotos aus der Hand. Das muss wohl schicken.
Wir folgen den Holzstegen durch das Wasserlabyrinth. Jede Ecke birgt eine andere Überraschung. Egal ob Fischschwärme, die im klaren Wasser zu schweben scheinen, oder Wasserfälle, die in kleinen Stufen herabfallen. Besonders freut sich Nala über die Enten, die immer wieder im Schilf sitzen oder sich putzen.
Die Landschaft könnte uns ewig fesseln. Zu faszinierend ist das Spiel aus Fels, Schilf und Wasser, aber die schiere Maße an Touristen lässt uns den Ort verlassen. Es wird auf den schmalen Wegen einfach zu voll für Nala. Deshalb suchen wir uns noch einen schönen Platz für ein kleines Picknick, dann treten wir den Fußmarsch zurück an.
Auch auf dem Rückweg passieren uns brechend volle Toristenboote. Wir sind wirklich froh da mit Nala nicht eingestiegen zu sein. Wir laufen noch fast eine volle Stunde bis wir wieder am Auto sind, aber jeder Schritt ist ein Genuss. Ein tolles Erlebnis. Offseason ist es wahrscheinlich der absolute Hammer. Ich weiß jetzt schon, dass wir nochmal hierher kommen werden.
Den Sonnenuntergang verbringen wir wieder an der Uferpromenade von Staringrad. Wir beschließen wieder zurück nach Slowenien zu fahren. Aber nicht weil uns Kroatien nicht gefallen hätte, sondern einfach weil für unsere Art zu reisen es die falsche Jahreszeit in Kroatien ist. Die Anzahl der Touristen ist uns einfach etwas zu viel. Dann lieber die leeren Berge in Slowenien.