Die Fürsten von Ysenburg sind eng mit dem Büdinger Wald verbunden. Und so kommt es, dass ihre Gräber hier in einem wundervollen Eichenhain liegen. Ein wahrhaft fürstlicher Platz für eine letzte Ruhestätte. Begib dich mit uns auf die Suche nach den Fürstengräbern.
Die Wanderroute
Wir parken am Sportplatz des kleinen Orts Waldensberg. Unser Weg führt uns durch eine offene Feldlandschaft. Unter tiefblauen Himmel genießen wir die Sonne und passieren zwei Pferde, die das erste Frühlingsgras genießen.
Nala nutzt die Freiheit und zieht große Kreise durch die Wiesen. Die ersten Bienen und Hummeln nutzen die weißen Blüten der Obstbäume. Es geht leicht bergab. Der Weg läuft sich angenehm.
Während wir am Anfang noch auf Schotter gelaufen sind, führt uns unsere Tour jetzt durch Wiesenwege. Der Wind in dieser offenen Landschaft spielt mit den kleinen, blauen Blüten, die in Bodennähe wachsen.
Zwei wunderschöne Forsthäuser kündigen den nahen Wald an. Der alte Landrover Defender in der Einfahrt macht das Idyll perfekt. Wir passieren noch eine Schranke, dann sind wir in einem offenen Buchenwald.
Am alten Zechenhaus machen wir auf einer Bank Pause. Das kleine Haus scheint nachts gut besucht zu werden. Nala folgt etlichen Spuren rund um das Fachwerkhaus mit seinem kleinen Turm und dem etwas marode wirkenden Holzbalkon.
Wir trinken etwas, knuspern noch an einem Müsliriegel, dann geht es weiter. Bald taucht zu unserer Rechten Seite einige Verbotsschilder auf. Wir sehen sofort das Resultat. Kleine Wege führen in das Gebüsch. Die Neugier zieht die Menschen in die Gefahrenzone anstatt, dass die Schilder sie abschrecken. Und ganz ehrlich — Auch wir werfen einen Blick hinter das Dickicht.
Es ist schon ein skurriler Anblick. Vor uns liegt ein Steinbruch. Der nackte Fels, die harte Formen der Abbruchkanten und die unzähligen Straßen machen den Ort sofort unsympathisch. Wenn wir uns umdrehen, dann schauen wir in einen reinen Wald, der nicht friedvoller und sympathischer sein könnte.
Zurück auf dem Weg verwandelt sich der Wald. Die Buchen weichen immer mehr alten und gigantischen Eichen. Ganze Alleen entstehen und wir kommen uns winzig klein vor. Wir spielen mit Nala im Laub der Zeitzeugen vergangener Kultur. Die Fürstengräber können nicht mehr weit sein.
Doch erst entdecken wir zu unserer Rechten einen kleinen Weiher. Den Geisweiher. Wir gehen ein paar Meter durch die Büsche und machen es uns an seinem Ufer bequem. Hier kann Nala erstmal etwas trinken. Es ist mittlerweile warm geworden und ihr ist trinken nicht genug. Nachdem der erste Durst gestillt ist dreht sie eine Runde im Weiher. Nalas Badesaison ist damit offiziell eröffnet.
Doch die Neugier treibt uns weiter und keine 5 Minuten später stehen wir vor einem großen Steinkreuz. Rund um das Steinkreuz sind kleine Gräber angelegt. Nicht pompös, sondern idyllisch in die Landschaft eingebettet. Doch hinter dem Kreuz zieht etwas anderes unsere Aufmerksamkeit auf sich. Eine gigantische Stieleiche. Elfi filmt wie ich mit Nala um den Stamm herumlaufe, dabei verschwinde ich und Nala für 2-3 Sekunden komplett hinter dem Riesen. 17 Schritte brauche ich um einmal dieses Schauspiel der Natur zu umrunden. Ich komme mir herrlich klein vor.
Heute ist anscheinend Jagdhundetreff. Während wir die Eiche begutachten treffen wir noch einen Weimaraner und einen Rauhaardackel, dann ziehen wir weiter.
So wie uns allen aus Eichen zur Grabstätte geführt haben, so führen uns auch Eichen auf der anderen Seite wieder hinaus. Wir passieren ein weiteres Tor und stehen vor einem Angelteich. Auch hier ist eine Bank aufgestellt. Wir lassen uns nieder und genießen noch eine Weile. Nala beobachtet die sonnenbadenden Karpfen an der Oberfläche.
Doch es wird Zeit. Und so gehen wir noch die letzten 800 Meter durch offene Wiesen zurück zum Auto und beenden eine herrliche Wandertour.
Infos für Hundebesitzer
Es gibt etliche Teiche auf der Strecke, trotzdem würden wir für die ersten Kilometer etwas Wasser mitnehmen, da diese durch offene Landschaft ohne Schatten führen.
Daten zur Wanderung und Download GPX File
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Fazit
Wir haben selten auf einer Wanderung so viele Pausen gemacht. Aber wir haben nicht so viele Pausen gemacht, weil die Wanderung so anstrengend war, sondern weil es so viele idyllische Plätze gab, die uns zum entspannen eingeladen haben. Eine super tolle Tour.