Wir wandern auf sandigen Pfaden zu einem Stück Geschichte Dänemarks. Eine Wanderung in atemraubender Natur, mit spannender Geschichte als Highlight und dem beruhigendem rauschen der Meereswellen als Ausklang eines abenteuerlichen Tages. Wenn du ein begeisterter Naturliebhaber bist und Geschichte zum Anfassen spannend findest, dann komm mit uns …
Hvidbjerg Strand Ferienpark in Blåvand
Das kleine Örtchen Blåvand liegt ca 35 km von der Stadt Esbjerg entfernt. Der Name Blåvand bedeutet „blaues Wasser“ was von seiner Lage direkt an der Nordsee herstammt. Nur 6 km weiter befindet sich der westlichste Punkt Dänemarks. Hier steht der Leuchtturm „Blåvandshuk Fyr“.
Wir wandern nach Tirpitz
Unsere Wanderung beginnen wir direkt vom Campingplatz „Hvidbjerg Strand Ferienpark“. Die Lage direkt an der Nordsee ist perfekt. Entgegen unserer sonstigen Angewohnheit sind wir hier auf einem Luxus Campingplatz gelandet. Jetzt in der Nebensaison ist er zum Glück nicht überfüllt und auch wir kosten die Lage aus.
Vorbei am Zoo Blåvand
Kurz nach dem Campingplatz geht der Weg auf einen Damm. Ihm folgen wir ein Stück und biegen ab auf einen Weg, der uns zum Ortsrand von Blåvand bringt. Hier ist ein kleiner Zoo angesiedelt. Er beherbergt ca 400 Tierarten. Hunde sind an der Leine willkommen. Wir haben heute Nacht schon im Zelt ein Geräusch gehört, dass uns Gänsehaut verursacht hat und uns an freudige Reisen durch Afrika erinnerte. Etwas Skurril zugegebenermaßen, aber das Brüllen des Zoo Löwen in der Nacht ist auch an Dänemarks Küste ein spektakuläres Erlebnis.
Wir wollen allerdings nicht den Zoo besuchen und wandern weiter.
Durch das Naturschutzgebiet Krogsande – Boldbjerge
Um zu unserem Highlight zu gelangen wählen wir nun einen Wanderpfad durch ein Naturschutzgebiet. Krogsande – Boldbjerge umfasst ca. 330 ha. Die Wege sind mit gelb bemalten Holzpfosten markiert. Die Landschaft besteht aus nicht endenden, herrlichen Sanddünen, die mit Heide bewachsen sind.
Der Pfad ist sandig und es geht immer wieder auf und ab. Eine gewisse Trittsicherheit solltest du auf alle Fälle mitbringen. Eine besondere Ausrüstung benötigst du nicht. Auf der Hälfte unserer Tour, die gleichzeitig das Highlight ist, gibt es auch ein Café.
Die Tirpitz Stellung
Die Tirpitz-Stellung ist eine ehemalige Bunkeranlage aus dem 2. Weltkrieg. Sie wurde nach dem Großadmiral Alfred von Tirpitz benannt. Der Bau der beiden Bunker wurde 1944 begonnen allerdings nicht mehr fertiggestellt. Von diesen Bunkern aus sollte die Bucht vor Esbjerg verteidigt werden.
6000 Kubikmeter Beton wurden für den Bau der riesigen, kalten und grauen Wehranlagen verwendet. Es ist nicht nur ein Relikt und Mahnmal aus dem 2. Weltkrieg, sondern heute beinhaltet die Anlage ein modernes Museum. Das Museum wurde komplett erneuert und 2017 offiziell eingeweiht.
Hier erfährst du nicht nur geschichtliches aus dem 2. Weltkrieg, sondern auch über Dänemarks Westküste und über den hier vorkommenden Bernstein, das „Gold der Westküste“.
Hunde sind in dem Museum nicht gestattet, somit haben wir es nur von außen besichtigt und uns einen Kaffee gegönnt. Die Einblicke durch riesige Fenster waren schon beeindruckend.
Auf dem Außengelände kann man ebenfalls einiges bestaunen, so dass es auch für uns ein absolut gelungener Ausflug war.
Blåvand Strand
Wir schlendern auf dem Rückweg am breiten Sandstrand entlang. Laufvögel stochern am Rand der Wellen nach Nahrung, Nala buddelt im Sand und einige Kinder lassen Drachen steigen.
Mit 40 km länge wirkt der Sandstrand endlos. Eine kühle Brise und salzige Meeresluft weht uns ins Gesicht, die Sonne lacht und wir genießen einfach nur das hier und jetzt. Minuten, die einfach unvergesslich bleiben.
Wir sinken in den und genießen den Sonnenuntergang. Das warme Licht taucht die Umgebung in schimmerndes Gold. Wir machen noch ein paar Abschiedsfotos, dann kuscheln wir uns aneinander und genießen das Ende einer fantastischen und ungewöhnlichen Reise. Nala nutzt die letzten Stunden und wühlt sich nochmal durch den Sand
Fazit zu Tirpitz
Der Campingplatz Hvidbjerg Strand ist mehr Freizeitanlage als einsamer Campingplatz. Obwohl keine Hauptsaison war hatten wir gleich Nachbarn am Zelt, denn mit Dachzelt waren wir die Sonderlinge zwischen all den Wohnmobilen und mussten die eine oder andere Frage beantworten.
Bei dem Strand ist es allerdings auch nicht verwunderlich, dass es so viele Menschen hierher zieht und glücklicherweise benötigt es nur eine kleine Wanderung um wieder in Einsamkeit zu schwelgen.
Die Bunkeranlage Tirpitz versprüht die Faszination des Grausamen. Es ist schier unmöglich sich vorzustellen zu was Menschen fähig sind. Und der Kontrast zu idyllischen Landschaft in der die Anlage thront könnte nicht größer sein. Ein Ort zum Innehalten und Nachdenken.