Store Mosse ist das größte, zusammenhänge Moorgebiet in Südschweden. Wir wandern auf Holzplanken durch eine urige Landschaft, die ihres gleichen sucht. Sie ist so faszinierend und so reich an Flora und Fauna, dass sie zu den Klassikern unter Schwedens Nationalparks gehört. Überzeuge dich selbst und begib dich mit uns in das große Moor.
Der Store Mosse National Park
Store Mosse wurde 1982 zum Nationalpark erklärt. Vor Ort findest du alle Informationen im Naturum (Nationalparkzentrum). Karten und Tourenbeschreibungen finden sich aber auch fast auf jedem offiziellen Parkplatz. Das 40 km lange Wanderwegenetz ist perfekt ausgeschildert. Verlaufen ist fast unmöglich.
Der Park besteht aus mehreren Hochmooren umgeben von Niedermooren und kleineren Inseln aus Sand. In der Mitte liegt der Kävsjön See. Der Park wird durch die Straße 151 in einen nördlichen und südlichen Teil getrennt.
Die Pflanzen und Tierwelt im Store Mosse Nationalpark
Die Vogelwelt des Parks ist einmalig und so stehen weite Teile von Store Mosse unter Vogelschutz. Wenn du zur richtigen Jahreszeit hier bist, dann kannst du tausende von Kraniche oder Singschwäne sehen. Dazu kommen die unterschiedlichsten Arten von Limikolen, Enten und Greifvögeln.
Ansonsten gibt es Elche und Rehe, die regelmäßig gesehen werden, aber auch den scheuen Luchs, Dachs, Marder und Wiesel.
Ein so feuchtes Gebiet zieht natürlich auch Insekten an. Wie kleine Feen surren Libellen in den schönsten Farben im Sommer über das Wasser. Immer auf der Suche nach Beute.
Aber auch die Fauna ist einmalig. Kiefern auf den kleinen Sandinseln, Erlen und Birken in den Sümpfen. Zwischen ihnen ist der Boden bedeckt mit Flechten, Moosen und Preiselbeeren. Mit etwas Glück findest du auch eine seltene Orchidee oder den winzigen Sonnentau.
Wandern im Store Mosse Nationalpark
Wir waren zwei Tage im Store Mosse wandern. Einmal im südlichen und einmal im nördlichen Teil.
Ausrüstung zum Wandern
Du brauchst eigentlich keine spezielle Ausrüstung zum Wandern im Store Mosse. Die Wege sind alle recht gut, aber die Holzplanken können teilweise rutschig sein. Ich würde auch festes Schuhwerk empfehlen. Speziell, wenn du keine nassen Füße magst, denn es ist ein Sumpf, auch wenn er großteils auf Holzbohlen durchquert werden kann.
Da das Gebiet sehr weitläufig ist empfehle ich dir auch ein Fernglas mitzunehmen. Damit entdeckst du garantiert mehr Vogelarten als mit dem bloßen Auge.
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Die Kävsjön runt ist der größte Rundwanderweg im Store Mosse. Die Wanderstrecke führt uns einmal um den Kävsjön See.
Mit 12 km Länge führt die Runde durch die verschiedensten Landschaftsformen im Store Mosse. Offene Sumpflandschaften gehören genauso dazu wie Kiefernwälder und Weidewiesen.
Wir sind im Naturum gestartet und dann in Richtung Osten gelaufen. Die ersten paar Kilometer führen durch Kiefernwälder. Wir genießen den würzigen Duft der feuchten Kiefernnadeln und das bunte Gemisch aus Flechten, Moosen, Beeren und Pilzen auf dem Boden.
Durch ein paar Lücken zwischen den Bäumen können wir hinaus in Vogelschutzgebiet schauen. Für die großen Vogelschwärme sind wir zu spät im Jahr, aber einige Graureiher und Enten entdecken wir dennoch.
Einen kleinen Teil der Strecke verlaufen die Kävsjön runt und die Östra Rockne runt zusammen. Die Östra Rockne runt sind wir schon auf unserer Skandinavientour 2019 gelaufen. Sie ist ebenfalls eine sehr lohnenswerte Runde.
Auf halber Strecke passieren wir Södra Svänö. Hier passieren wir eine Kuhherde und machen Mittagspause auf einer kleine Bank. Es gibt auch Grillmöglichkeiten und einen Brunnen, der uns mit Frischwasser versorgt.
Immer wieder treffen wir auf Aussichtstürme und das letzte Stück zurück zum Parkplatz wandern wir durch einen herrlichen Birkenwald. Die 12 km sind zwar anstrengend, aber jeder Schritt hat sich gelohnt.
Wir wandern die Lilla Lövö runt
Diesmal sind wir im südlichen Teil des Store Mosse Nationalparks unterwegs. Wir haben auf dem kleine Parkplatz „Kittlakull“ angehalten und überqueren mit Hilfe einer Brücke eine Bahnlinie, aber vorher haben wir aus einem kleinen Kasten noch die Tourenbeschreibung mitgenommen.
Hier, im Süden des Parks, stand eine alte Torffabrik. Heute sehen wir nur noch ein paar alte Balken auf dem Boden liegen. Nicht viel erinnert an das alte Werk. Ohne die Tourenbeschreibung wären wir hier einfach vorbeimaschiert.
Während wir auf dem Hinweg immer wieder auch durch kleine Waldpassagen laufen könnte der Sumpf auf dem Rückweg nicht flacher und weitläufiger sein. Lediglich einige schwarze Mooraugen (kleine Teiche) unterbrechen das Landschaftsbild.
Nach zirka 2 Stunden sind wir wieder zurück am Auto.
Wandern mit Hund
Für Hunde gilt im ganzen Park Leinenpflicht. Während der Vogelsaison sollte das auch strikt beachtet werden. Wir hatten Nala häufig an der Leine, haben sie aber auch ein einigen Stellen von der Leine genommen, damit sie ihren eigenen Weg über Hindernisse oder rutschige Bohlen nehmen konnte.
Wasser gibt es natürlich genug. Ältere Hunde sollten wegen der rutschigen Bohlen noch trittsicher sein, damit sie Spaß an der Tour haben.
Auch wenn wir keine größeren Tiere gesehen haben, so haben wir doch immer wieder Spuren gefunden. „Nasenhunde“ kommen voll auf ihre Kosten, da die Tiere Nachts und in der Dämmerung ebenfalls die Bohlenwege nutzen. D.h. euer Hund kann jede einzelne Tierspur des letzten Tags noch riechen.
Fazit
Wir sind jetzt schon das dritte Mal in Store Mosse gewesen und haben auch schon die Tour für das vierte Mal im Hinterkopf. Dieses Sumpfgebiet bietet jede Menge Abwechslung und genau deshalb kommen wir wieder. Wenn nicht Kranichsaison ist, dann ist der Park auch relativ leer.
Wir waren jetzt einmal im Sommer und einmal im Frühherbst im Park und können daher sagen, dass auch die Jahreszeiten den Park stark verändern. Im Winter kann man ihn auch mit den Langlaufskiern erkunde, aber auch das steht noch auf unserer Todo-Liste.